Lightopia Talk. Richard Sapper @ Vitra Design Museum – Fortsetzung.

Neben der Möglichkeit, Licht punktgenau auszurichten, verfolgte Richard Sapper beim Design der Tizio Lampe noch ein weiteres Ziel:

„Ein anderes Problem war, daß ich ein sehr unordentlicher Mensch bin. Auf meinem Schreibtisch gibt es keinen Platz, um eine Lampe hinzustellen, oder es läßt sich nur in der entferntesten Ecke meines Schreibtisches ein Standort finden, weil der Rest der Tischplatte mit Dingen überhäuft ist, die ich wahrscheinlich nicht benötige, aber die ich eben nur auf dem Tisch ablegen kann. Dafür braucht man natürlich einen sehr langen Schwenkarm. Und um eine Lampe leicht bewegen zu können, gab es das mechanische Problem, ein strukturelles System, eine Mechanik – oder wie man es auch immer nennen mag – zu finden, die einen kleinen, aber weit entfernten Reflektor ohne jeden Widerstand bewegen kann. Es existierten zwei Systeme, die dafür zu verwenden waren: Ein Schwenkarm mit einer Sprungfeder oder  einer mit einem Gegengewicht. Es war für mich klar, daß ein Arm mit einem Gegengewicht von Natur aus das bessere Mittel war, mein Ziel zu erreichen….“ Richard Sapper „Der Design-Prozeß“ in Uta Brandes „Richard Sapper. Werkzeuge für das Leben“ Steidl Verlag, Göttingen, 1993

Womit es einen weiteren Beweis für die Wahrhaftigkeit der Ausführungen zum Verhältnis eines unordentlichen Schreibtisches zur Kreativität des daran Arbeitenden in Prof. Kathleen D. Vohs‘ Aufstz „Physical Order Produces Healthy Choices, Generosity, and Conventionality, Whereas Disorder Produces Creativity“ gäbe.

Lightopia Talk. Richard Sapper – Ein Lebenswerk“ findet Dienstag, den 23. Januar 2014, 18 Uhr im Vitra Design Museum, Weil am Rhein statt und einen Besuch können wir nur empfehlen.

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