IMM Cologne 2012: Richard Lampert Living Outdoor

Nach der „Kids Only“ Kollektion im letzten Jahr, ist Richard Lampert in Köln 2012 mit einer Outdoormöbel-Kollektion zurück. Und genau wie „Kids Only“ nicht nur für Kids interessant war, eignet sich „Living Outdoor“ auch für „Living Indoor“. Das ist eine gute Sache, wenn man nördlich von Alicante lebt und nie sicher sein kann, wie der Sommer wird.

Mit vier neuen Produkten von drei aus dem Lampertschen Produktsortiment bekannten jungen Designtalenten, kann die Kollektion als Ergänzung der bekannten Lampert Garten- und Balkonmöbelserie, bestehend zum Beispiel aus dem Tisch- und Bank-Set Ludwig, dem Beistelltisch Flip oder der outdoor Version von Herbert Hirches bekanntem Lounge Chair, verstanden werden.

Nach seinem Pit Stop Sitzsack für die „Kids Only“ Kollektion im letzten Jahr, hat  Bertjan Pot, Absolvent der Eindhoven Design Academy, Tie-Break, einen Stuhl aus Tennisnetz entwickelt. Das ist ein zugegebenermaßen unkonventionelles Material, aber es ist bewusst gewählt, denn es erlaubt dank seiner Widerstandsfähigkeit den Stuhl bei jedem Wetter im Freien stehen zu lassen ohne große Qualitätsverluste hinnehmen zu müssen.

Nun kennt ihr uns und wisst, dass wir nicht gleich allen Möbel verfallen sind, nur weil sie aus Alltagsgegnständen hergestellt sind. Bei Tie-break dient das Tennisnetz jedoch als grundlegendes und ausschlaggebendes Kriterium für die Funktion des Möbels und re-interpretiert nicht einfach nur, wie man ein Tennisnetz verwenden könnte. Das ist ein wichtiger Unterschied – und ein wundervolles Beispiel dafür, wie ein Designer denken sollte, wenn er das Material für ein Projekt auswählt. Es ist nicht immer nur „Form folgt Funktion“…

Der aus Köln stammende Eric Degenhardt hat als Langzeitmitglied im Richard Lampert Team nun den Klapptisch Hook entwickelt. Das ist ein bezaubernder Balkontisch, der sich zu einer Art flachen Bratpfanne zusammenklappen lässt und an einer einfachen Schraube aufgehangen werden kann.

Ein anderer Langzeit-Lampert-Mitarbeiter, Alexander Seifried, hat gleich zwei Produkte für die „Living Outdoor“ Kollektion entworfen: ein Outdoormöbel zwischen Sonnenliege und Kanapé namens Dish’s Island und – unser Highlight der Kollektion – der Klappstuhl MASH. Als wir MASH zum ersten Mal sahen, dachten wir sofort an den Linienrichter im Tennis aus längst vergessenen Zeiten. Damals als Tennisschläger noch mit Schweinedarm bespannt waren…

Aber die wahre Geschichte hinter dem Stuhl kam in unserem Gespräch mit Richard Lampert höchstpersönlich ans Licht…

(smow)blog: Gartenmöbel. Wir nehmen an, das bedeutet, die Dinge laufen für Sie so gut, dass Sie sich zukünftig etwas zurücklehnen wollen und den ganzen Sommer entspannt im Garten verbringen wollen?

Richard Lampert: Ganz genau! Und ich erwarte wie jedes Jahr bald Sonnenschein – den Frühling.

(smow)blog: Optimistisch. Aber das gönnen wir Ihnen. Für die „Living Outdoor“ Kollektion haben Sie einige bekannte Gesichter ins Boot geholt…

Richard Lampert: Ja. Wir haben Alexander Seifried, der zwei Stücke entwickelt hat – eine Sonnenliege und einen Klappstuhl, der so etwas wie eine Neuauflage eines Armee-Klappstuhls ist, den wir unter einem Haufen Gerümpel gefunden und überarbeitet haben. Wir haben ihn MASH nach dem Film und der TV Serie genannt.

(smow) blog: Sie haben Ihn also beim Kellerputz gefunden und gedacht….?

Richard Lampert: …fantastisches Stück, wunderbarer Stuhl, wir müssen etwas daraus machen!

Daneben haben wir von Bertjam Pot einen Stuhl, der aus Tennisnetz in Verbindung mit dem Material von Autogurten hergestellt ist. Und wir arbeiten immer noch mit einem, jungen Schweizer Architekten an einem neuen Tisch mit passenden Stühlen. Wir haben es nicht geschafft, das Projekt bis Köln fertigzustellen, werden es aber in Mailand vorstellen.

(smow)blog: Und wie streng waren die Anweisungen in diesem Jahr? Haben Sie zum Beispiel zu Bertjam gesagt, dass Sie den und den Stuhl wollen?

Richard Lampert: Nein, dieses Mal war alles sehr frei. Wir sagten, wir wollen „Gartenmöbel“ und naturgegebenermaßen eröffnet das nicht so viele Möglichkeiten wie etwa „Kindermöbel“. Man kann einen Tisch, eine Bank, einen Sonnenschirm, einen Stuhl, eine Liege machen…. aber viel mehr ist da nicht.

(smow)blog: Das zweite Jahr in Folge stellt Lampert nun die neue Kollektion in Köln und nicht wie die meisten Hersteller in Mailand vor. Warum?

Richard Lampert: Hier haben wir 100 m² Ausstellungsfläche zur Verfügung, in Mailand nur 50. In Mailand haben wir also nicht den Platz, um so eine Präsentation wie hier auf die Beine zu stellen. Und dann ist es einfach so, dass Deutschland unser wichtigster Markt ist, hier machen wir den größten Umsatz. Für mich ist es also nur logisch unsere Kollektionspräsentation auch hier, in Köln, zu veranstalten.

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