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EuroDesignExhibition: Alexander Gufler

Man kann ein Land ja gut anhand des Essens, der Musik oder der Qualität des Fußballs definieren und beschreiben.

Aber können Designer ihr Land mit einem Hocker charakterisieren?

Die Ausstellung “Sit down please” 40 Stools from 40 Countries“ in Düsseldorf versucht derzeit, diese Frage zu beantworten.

Österreich wird durch Alexander Gufler vertreten. Die spannende Frage ist: Wie geht Alexander mit dieser Herausforderung um? Habsburger Exzess? Art Deco Ästhetik? Michael Thonet Minimalismus?

Als ich von den anonymen Gestaltern eingeladen wurde einen Hocker für die EuroDesignExhibition 2011 zu entwerfen, habe ich mir erst überlegt wo ich Hocker schon überall im Einsatz gesehen habe. Ziemlich schnell ist mir dann eine Kindheitserinnerung eingefallen.
Da ich selber aus dem Alpenraum stamme (Meran/Südtirol), war ich als Kind häufig auf Bauernhöfen. Und genau dort werden Hocker vermehrt verwendet, vor allem im Stall zum Melken von Kühen.
Von da an war mir klar dass der klassische Melkhocker ein guter Startpunkt für dieses Projekt ist und gut zur österreichischen ländlichen Tradition passt.
Mir war auch sehr wichtig, das Projekt mit den gleichen handwerklich traditionellen Techniken herzustellen wie sie an lokalen Bauernmöbeln angewendet wird. Dabei ist das Drechseln und die Zapfenverbindung sehr wichtig.
Der Hocker soll traditionelle und zeitgenössische Ästhetik verbinden.
Das dabei verwendete Holz ist eine Esche die aus einem Park in Wien stammt.

Wir hoffen nur, dass er vorher um Erlaubnis gefragt hat!!

Alexander Guflers Interpretation des traditionellen österreichischen Melkschemels und alle anderen Beiträge zur EuroDesignExhibition sind vom 6. bis 20. Mai zu sehen bei Teilmöbliert, Lorettostrasse 9, 40219 Düsseldorf.

Der Publikumspreis wird am 13. Mai vergeben und wir berichten natürlich darüber.

Weitere Informationen und eine Übersicht aller Teilnehmer gibt es unter:

http://www.anonymegestalter.de/

http://www.teilmoebliert.com/