Das Design stand in Frankreich in den 1880er Jahren an der Schwelle zum Jugendstil. Leute wie Louis Majorelle, Émile Gallé oder Hector Guimard begannen die Herstellung und den formalen Ausdruck unserer Gebrauchsgegenstände, sowie unsere Beziehungen zu ihnen in Frage zu stellen. Diese Entwicklung verlief vor dem Hintergrund der frühen Jahre der Dritten Republik und der rasch voranschreitenden Industrialisierung mit all den dazugehörigen sozialen, wirtschaftlichen, technischen und politischen Entwicklungen dieser Zeit.
Und das Design im Frankreich der 1980er Jahre?
Mit der Ausstellung “Années 80. Mode, design et graphisme en France”, auf deutsch “Die 80er Jahre. Mode, Design und Grafik in Frankreich” lässt das Musée des Arts décoratifs, Paris, dieses junge, aber irgendwie doch sehr ferne Jahrzehnt mit Blick auf seinen kreativen Output Revue passieren.
Aus allseits bekannten Gründen sind die letzten beiden Sommer weitgehend ohne die Jahresausstellungen der Designhochschulen vergangen. Zumindest fanden sie nicht in der Art und Weise und so öffentlich zugänglich statt, wie es sonst der Fall war. Als unvermeidliche Folge kam so auch unsere Campustour zum Stillstand.
Im Sommer 2022 wird es wieder Posts zum Semesterende geben, aber nicht mehr wie üblich die “Campustour”.
Nicht, dass wir die Leidenschaft für wahllose Reisen durch Europa, den Verzehr unwahrscheinlicher Mengen an Falafel und das Jammern verloren hätten, ganz im Gegenteil, das sind nach wie vor drei unserer vier Lieblingsbeschäftigungen. Vielmehr ist es so, dass die Rahmenbedingungen und Strukturen, die die Campustour ermöglicht haben, nach dem Pandemie bedingten Leerlauf erst wieder in Gang kommen müssen. Dieser Vorgang braucht Zeit. Für 2022 werden wir daher nur von den studentischen Ausstellungen berichten, auf die wir auf unseren Reisen gestoßen sind. Wir beginnen mit einem der historisch interessantesten Orte im Zusammenhang mit europäischer Architektur und Design – mit Weimar, und mit der Jahresschau summaery2022 der Bauhaus-Universität.
Nach dem völlig unerwarteten, aber keineswegs unverdienten Sieg von smow Turin beim smow Song Contest 2021 geht es mit dem smow Song Contest im Jahr 2022 nach Piemonte.
Der smow Song Contest 2022 findet im Zusammenhang mit den Ereignissen 20 Jahre zuvor statt… .
„Raum und Form sind wichtige Elemente bei der Gestaltung der Umgebung“ – so der dänische Architekt, Künstler und Designer Verner Panton im Jahr 1969. Dann aber fährt er fort: „Farben sind noch wichtiger”.
Dementsprechend kann niemand die Farben in Pantons Werken übersehen.
Doch so wichtig Farbe, Raum und Form für Panton auch waren, „bei der Schaffung der Umgebung“ bleibt der Mensch das zentrale Element.1
Mit der Ausstellung “Verner Panton – Färbt eine neue Welt” begibt sich das Trapholt Museum in Kolding auf die Suche nach dem Menschlichen in der bunten neuen Welt von Verner Panton.
Ein rundes Stück Buche, zwei quadratische Stück Buche, 3 quadratische Stück Fichte…
1, 2, 3 fertig ist der Ulmer Hocker
Mit der Ausstellung “Der Ulmer Hocker: Idee ─ Ikone ─ Idol” macht das HfG-Archiv, Ulm, deutlich, dass ein Ulmer Hocker zwar so einfach konstruiert ist, es sich hier aber um eine höchst trügerische Einfachheit handelt, hinter der eine ganze Menge Informationen stecken.
1922 ließ der schottische Schriftsteller J.M. Barrie seine Studenten an der Universität St. Andrews folgendes wissen: „Sie erinnern sich bestimmt, dass mal jemand gesagt hat, Gott habe uns das Gedächtnis gegeben, damit wir im Dezember Rosen haben“. Dabei handelte es sich um eine Anspielung auf den Sommer des Lebens, der die dunklen Wintertage des Alters mit Farbe und Duft erfüllt. Diese Analogie sollte J.M. Barrie wenig später mit dem Satz „Sie haben den Juni vor sich“ noch geschickt verstärken.1
Aber das hat sich im Jahr 1922 zugetragen als Rosen tatsächlich noch saisonale Blumen waren. Heute sind sie das ganze Jahr über erhältlich, was nicht nur die Kurzsichtigkeit und Idiotie versinnbildlicht, mit der wir unseren Planeten zerstören, sondern auch dazu geführt hat, dass die Rose von der ergreifenden und wirksamen Metapher, wie sie Barrie verwendete, zu einer billigen, stereotypen Trope ohne wirkliche Bedeutung geworden ist.
Ein Jahrhundert später gibt es diverse Möglichkeiten unsere emotionalen und geistigen Fähigkeiten auf unserem Lebensweg hin zu unserem ganz persönlichen Dezember zu stimulieren und zu verfeinern. Eine der besten Methoden ist, wie könnte es anders sein, der regelmäßige Besuch von Architektur- oder Designausstellungen.
Unsere fünf neuen Rosen, die im tatsächlichen Dezember 2021 erblühen, finden sich in Wien, New York, Düsseldorf, Kanazawa und Paris.
Und wie immer in diesen Zeiten sollten Sie sich, wenn Sie den Besuch einer Ausstellung planen, im Voraus mit den aktuellen Regeln hinsichtlich Eintrittskarten, Einlass, Sicherheit, Hygiene, Garderobe usw. vertraut machen.
Ähnlich wie im Falle „Bauhaus“ wird „Memphis“ oft auf einen „Stil“ reduziert, auf etwas, das sich „nachmachen“ ließe.
Und wie im Falle „Bauhaus“ ist diese Annahme nicht nur falsch, sie behindert auch unser Verständnis der Designgeschichte und der Entwicklung hin zu unserem heutigen Design. Dieses Verständnis ist aber sehr wichtig, wenn es darum geht, wo wir stehen und wie wir am besten vorankommen können.
Mit der Ausstellung “Memphis: 40 Jahre Kitsch und Eleganz” lädt die Vitra Design Museum Gallery uns ein, tiefer zu gehen und hinter die kunststoffbeschichteten Oberflächen zu schauen.
Laut dem Antiquar Johannes von Lydien aus dem 6. Jahrhundert nach Christus „empfiehlt das Orakel, den ganzen Monat September über Milch zu trinken, um die Gesundheit zu erhalten“.1
Milch mag für die körperliche Gesundheit von Vorteil sein, für die geistige und intellektuelle Gesundheit empfehlen wir hingegen das folgende Quintett von neuen Architektur-, Design- und Kunstausstellungen, die im September 2021 eröffnet werden.
Ausstellungen und Milch schließen sich dabei nicht gegenseitig aus – profitieren Sie also gerne von beidem.
In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts etablierte sich das Deutsche Kaiserreich als ein führender Protagonist im Bereich der zeitgenössischen angewandten Kunst – ein Bereich, den wir heute als Design bezeichnen. Aus dieser führenden Position wurde im Laufe der 1900er, 1910er und 1920er Jahre eine Vormachtstellung in Europa, die eng mit Institutionen wie den Deutschen Werkstätten Hellerau, dem Deutschen Werkbund oder, und vielleicht am bekanntesten, mit dem Bauhaus verbunden war. Es folgte wie so oft in den ersten Jahrzehnten des 20.Jahrhunderts der Krieg und in der Folge die Gründung der beiden neuen Nationen Ostdeutschland und Westdeutschland.
Was aber wurde aus dem Designverständnis und den Ansätzen im Design, die sich in dieser Region im letzten halben Jahrhundert entwickelt und herausgebildet hatten? Hier handelt es sich um eine der Fragen, denen das Vitra Design Museum mit seiner Ausstellung “Deutsches Design 1949-1989. Zwei Länder, eine Geschichte” nachgeht.
„Ich frage mich, wie es wäre, in einer Welt zu leben, in der immer Juni ist“, sinniert Anne Shirley in Lucy Maud Montgomerys 1915 erschienenem Roman Anne in Kingsport.
„Du würdest es bald satthaben“, antwortet ihre Adoptivmutter Marilla Cuthbert seufzend.
Daraufhin Anne: „im Moment habe ich das Gefühl, dass ich lange brauchen würde, um dessen müde zu werden …“
Und genauso geht es uns in Anbetracht der Fülle neuer Architektur- und Designausstellungen, die im Juni 2021 aus dem Boden sprießen. Wer könnte sich daran schon satt sehen?
Unsere fünf Empfehlungen aus diesem frühsommerlichen Ausstellungs-Bouquet finden Sie in Leipzig, Hornu, Berlin, Bloomfield Hills und Chemnitz…
Nach einem langen, herausfordernden Jahr finden wir den smow Song Contest genau dort wieder, wo er zuletzt stattgefunden hat – in Rotterdam.
Nicht nur die Location, sondern auch Bühne, Dekoration und Kostüme, sind genau dieselben, wie vor zwölf Monaten.
Der entscheidende Unterschied zwischen dem smow Song Contest 2020 und dem smow Song Contest 2021 ist das neue Motto: Open Up!
Unser kleines Printbaby … Wir wollten keine klassisch werbliche Produktbroschüre über schicke Möbel, sondern etwas ganz Eigenes. Etwas, das den
„Man sitzt bequemer auf einer Farbe, die man mag“, erklärt Verner Panton in seinem 1997 erschienenen Buch „Lidt om Farver/Notes on Colour“.1
Panton bringt damit sehr prägnant ein Verständnis von Farbe zum Ausdruck, das über Farbe als rein dekoratives Element hinaus geht. Er liefert eine von vielen Überlegungen zur Funktion und Relevanz von Farbe jenseits des rein Dekorativen, die in vielfältiger Form im Verlauf der Geschichte des Möbel- und Produktdesigns auftauchen.
In den kommenden Wochen möchten wir uns anhand einer Auswahl von Texten und Äußerungen diverser, internationaler Gestalter, kontrastierende und manchmal komplementäre Überlegungen anschauen und nachvollziehen.
Auch wenn nicht alle Quellen, die wir uns aussuchen, als Theorie, geschweige denn Farbtheorie im klassischen Sinne gelten, können die Äußerungen und Dokumente der jeweiligen Gestalter über die Beziehungen zwischen Farbe und Form, Farbe und Funktion, Farbe und Benutzer, Farbe und Kunstfertigkeit, etc. doch als Beiträge zu einer formaleren Design-Farb-Theorie betrachtet werden.
Wir beginnen mit Verner Panton und seinem Buch „Lidt om Farver/Notes on Colour“.
„das konservative Hamburg lässt nur Weißanstrich für Decken, Türen und Fenster zu, und höchstens da, wo es angebracht und bezahlt wurde, sparsamste Vergoldung“, monierte einst der Dekorationsmaler Peter Gustaf Dorén.1
Er machte sich daran, genau diesen Fehler zu korrigieren und mehr Farbe nach Hamburg zu bringen.
Der 3316 Easy Chair von Arne Jacobsen alias „Das Ei“ ist nicht nur eines der bekanntesten Werke Jacobsens, sondern auch einer der populärsten Vertreter sowohl des Loungesessels als auch des Möbeldesigns der Nachkriegszeit. Doch ähnlich wie das Osterei ist auch das Jacobsen-Ei ein Objekt, das aufgrund seiner einfachen, einladenden und reizvollen Form dazu neigt, die viel komplexeren, interessanten und lehrreichen Hintergründe seiner Herkunft und Provenienz zu verbergen. Und so nehmen wir Sie in einem Jahr, in dem so manche Ostereiersuche zwangsläufig ortsgebunden stattfinden wird, mit auf eine internationale Suche nach der Geschichte von Arne Jacobsens Ei.
Aus allseits bekannten Gründen fiel in diesem Jahr nicht nur die internationale Möbel- und Einrichtungsmesse imm cologne aus, die für Mitte Januar 2021 geplant war, sondern auch die Passagen Interior Design Week Köln. Das bedeutet allerdings keinesfalls, dass Mitte Januar nicht trotzdem frisches zeitgenössisches Design in Köln zu finden war. In einer offline realisierten und online präsentierten Ausstellung stellte die Assemblage Generation Köln die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit mit der Glashütte CIAV Meisenthal vor. Eine virtuelle Ausstellung und ein Projekt zum Anfassen, das nun in einem kurzen Film erkundet werden kann.
Zu den wichtigsten Werkzeugen, die dem Team vom smow Blog zur Verfügung stehen, gehört ohne Frage unser Exemplar der Historia Supellexalis, eine der ältesten und umfangreichsten Enzyklopädien über Möbel und Beleuchtung. Darüber hinaus handelt es sich auch um eine der seltensten: Ihre außergewöhnliche Länge macht diese Enzyklopädie nämlich für Verlage unattraktiv, es stehen der Welt deshalb nur eine Handvoll Ausgaben der Historia Supellexalis zur Verfügung. Von diesen Ausgaben nimmt man an, dass sie von der Autorin des Werkes, einer Person namens Nessoz, über die wenig bekannt ist, selbst kopiert wurden.
Auch wenn nicht mehr klar ist wann, wie, warum und wieso wir eine Ausgabe der Historia Supellexalis besitzen, die Antworten auf diese Fragen sind in den unendlichen Tiefen des smow Blog Archivs verloren gegangen, sind wir doch auch heute noch dankbar, dass wir sie erhalten haben, bildet die Enzyklopädie doch die Grundlage unseres Blogs.
Vor zehn Jahren beauftragte das Google-Imperium seine Bot-Armee, die Historia Supellexalis zu scannen. Ein selbstloser Akt, dessen Ausmaß von Google stark unterschätzt wurde und dessen Abschluss sich daher immer weiter in eine ungewisse Zukunft verschiebt.
Diese Situation ist in dem Maße unbefriedigend, wie die Historia Supellexalis wichtig ist, und deshalb haben wir uns vorgenommen, das Problem zu beheben.
Uns fehlen die Ressourcen, um euch das ganze Buch in einem Zug oder gar in einer einzigen Ausgabe zu liefern. Wir können und werden jedoch ausgewählte Einträge aus der Historia Supellexalis veröffentlichen, bis schließlich das gesamte Werk für alle frei zugänglich sein wird.
Und wir beginnen mit A für Artemide.
Neben dem chinesischen und dem koreanischen Neujahrsfest ist der Valentinstag wohl eines der beliebtesten Feste im Februar. Der heilige Valentin ist bekanntlich der Schutzpatron der Liebenden. Weniger bekannt, aber ebenso wichtig ist, dass Valentin auch bei der Pest um Hilfe angerufen wird.
Auch wenn Misanthropen und Zynikerinnen an dieser Stelle fragen werden, ob Liebe und Pest nicht Synonyme und deshalb beide eine Plage für die Menschheit sind, könnten wir an diesem 14. Februar auf jeden Fall alle nicht nur ein wenig Liebe, sondern auch eine ordentliche Dosis Seuchenschutz gebrauchen. Anstatt St. Valentin wie üblich durch das Verschenken eilig gekaufter Blumen und Pralinen zu ehren, wäre es doch in diesem Jahr eine gute Idee, wenn wir uns alle darauf einigen, St. Valentin zu feiern, indem wir uns mehr umeinander kümmern, mehr gemeinschaftliche Liebe und weniger Corona-Erreger verbreiten und dem heiligen Valentin so etwas von seiner Last abnehmen?
Der Heilige Valentin bietet nicht nur Schutz für Verliebte und vor der Pest, sondern auch für Reisende, die es heutzutage ja leider nicht mehr gibt. Deshalb machen auch wir bis auf Weiteres mit unseren hybriden Ausstellungsempfehlungen weiter. Im Februar 2021 gehören dazu drei Offline-Ausstellungen in Weil am Rhein, Hamburg und Falkenberg, die zwar höchst wahrscheinlich nicht wie geplant öffnen werden, aber bis dahin gute Impulse für das Selbststudium liefern, sowie zwei Online-Highlights, die man in aller Ruhe zuhause erkunden kann. Das sollte man vielleicht direkt gemeinsam am 14. Februar machen, denn bekanntlich bleiben Paare, die ihre Designkenntnisse zusammen entwickeln und vertiefen, länger zusammen.
Im Jahr 1977 sagte Ludwig Glaeser, der Kurator des Mies-van-der-Rohe-Archivs am Museum of Modern Art, New York, dass „es sicher mehr als ein Zufall ist, dass Mies van der Rohes Engagement für Möbel- und Ausstellungsdesign im selben Jahr begann wie seine persönliche Beziehung zu Lilly Reich.“1
Diese Aussage hat in vielerlei Hinsicht das Verständnis für die Möbelentwürfe sowohl von Ludwig Mies van der Rohe als auch von Lilly Reich geprägt. Und so ist dieses Verständnis „sicher mehr als ein Zufall“, aber eben vor allem auch falsch. Die Klärung der Aussage von Ludwig Glaeser und der daraus resultierenden Auffassung ist so nicht nur ein hervorragender Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung mit den Möbelentwürfen von Lilly Reich und Ludwig Mies van der Rohe, sondern auch für einige Überlegungen zur Geschichte des Möbeldesigns.
1977 forderte der deutsche Designer Luigi Colani eine „Renaissance des Jugendstils „1. Was er damit meinte und ob wir diese Renaissance fürchten müssen, beantwortet die Ausstellung „Luigi Colani und der Jugendstil“ im Bröhan-Museum Berlin.
„Hvis jeg får et nyt liv, vil jeg være gartner“ – „In einem anderen Leben wäre ich Gärtner geworden“, so einst der dänische Architekt und Designer Arne Jacobsen.
Das heißt natürlich nicht, dass die Ausstellung „Arne Jacobsen – Dänemarks Designer“ im Trapholt Museum in Kolding den BesucherInnen nahelegen würde, Jacobsen habe den falschen Beruf gewählt.
Im Juli werden üblicherweise eher wenige Architektur- und Designausstellungen eröffnet. Dieses Jahr ist es anders, und zwar nicht durch veränderte Ansichten der Design- und Architekturmuseen, wann am besten Ausstellungen eröffnet werden sollten, sondern weil aufgrund des Coronavirus und geschlossener Museen viele Eröffnungen verschoben werden mussten. Da im Laufe des Monats noch viele weitere Häuser öffnen sollen, wird die Zahl der Ausstellungen sogar noch steigen. Während das physische Reisen noch eingeschränkt ist, können wir uns immerhin kognitiv auf kulturelle Reise begeben, was auch nicht schlecht ist. Wenn Sie sich einen Museumsbesuch zutrauen und körperlich dazu in der Lage sind, informieren Sie sich bitte über die aktuellen örtlichen Vorschriften zu Eintritt, Sicherheit, Hygiene, Garderobe etc., passen Sie auf sich und andere auf und bleiben Sie vor allem neugierig.
Wie bereits in einem früheren Blogpost erwähnt, ist die Geschichte des Büros lang und hat ihren Ursprung eher in Funktionen und Personen als in physischen Räumen. Dieses Verständnis entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte immer weiter und die Funktionen und Einzelpersonen wurden allmählich zu Synonymen für den Ort ihrer Tätigkeit. Im Laufe des 19. Jahrhunderts festigte es sich vor dem Hintergrund des aufkommenden Handels, der Industrie und der öffentlichen Verwaltung und führte dazu, dass das „Bürogebäude“ zu einem festen Bereich innerhalb der Architektur wurde. Dieser Aspekt wird stark mit den Wolkenkratzern in Chicago assoziiert und mit den (schicksalhaften) Worten Louis H. Sullivans, der den Ausdruck „Form folgt Funktion, und das ist Gesetz“1 prägte.
Ein Gesetz, Grundsatz, Verständnis, das Sullivans ehemaliger Mitarbeiter und gewissermaßen Schüler, Frank Lloyd Wright, in Form des Larkin Administration Buildings in Buffalo, New York, zu einem Meilenstein der Gestaltung von Bürogebäuden machte.
Ursprünglich Mitte der 1960er Jahre als Büromöbelsystem entworfen, hat sich das USM Haller Möbelbausystem dank seiner Flexibilität stetig weiterentwickelt. Ehemals starre Arbeitsumgebungen wurden in den letzten Jahrzehnten immer offener, das Home Office etablierte sich und kürzlich reagierte der Hersteller mit den USM Haller Security Screens, die unkompliziert an USM Theken angebracht werden können, auf die aktuelle Corona-Pandemie.
Dieselbe Entwicklung ist im Wohnbereich zu beobachten: Auch hier passte sich USM Haller flexibel an die über die Jahre aufgetretenen Veränderungen an und zwar sowohl im privaten Bereich mit all seinem Kommen und Gehen, Hochs und Tiefs und all seinen Unvorhersehbarkeiten als auch in der Gesellschaft mit ihren steigenden kollektiv vernetzten, digitalen Strukturen.
Allerdings hat USM trotz seines Erfolgs in Innenräumen bisher noch nicht den Weg nach draußen gefunden. Noch nicht.