2024 smow-Designpreis Winner Nadja Schulze

Die Jury der Grassimesse Leipzig 2024 hat zwei wichtige Aufgaben: aus den zahlreichen internationalen Bewerbungen diejenigen auszuwählen, die in den Messehallen des GRASSI Museums für Angewandte Kunst Leipzig ausstellen dürfen und damit den Qualitätsanspruch der Grassimesse im Kontext von Kunsthandwerk, Design und Angewandter Kunst zu wahren, und unter den Ausstellern sechs der sieben Grassi-Preise zu vergeben.1

Die erste Aufgabe wurde im Spätsommer erfüllt.

Die zweite Aufgabe wurde heute Nachmittag abgeschlossen und die Gewinner sind: Grassimesse Leipzig 2024 - Grassipreis Winners. Congratulations to all!!

Das Grassi Museum für Angewandte Kunst in Leipzig bereitet sich auf einen seiner jährlichen Höhepunkte vor: Die Grassimesse. Seit 1920 hat die Messe für Kunsthandwerk, angewandte Kunst und Design die Höhen und Tiefen des vergangenen Jahrhunderts in und um Leipzig miterlebt und überstanden. Seit 1920 findet sie ausschließlich auf Einladung statt: Jeder kann sich bewerben, aber nur wer die internationale Jury von der Qualität seiner Arbeit überzeugen kann – konzeptionell, materiell und technisch – erhält Zugang zur Grassimesse. Wer genau zur Jury 2024 gehört, gibt das Grassi Museum hier bekannt: https://www.grassimesse.de/aktuell/jury/.

Die Grassimesse bietet aber nicht nur die Möglichkeit, die eigenen Arbeiten im glanzvollen Grassi-Museum zu präsentieren und an ein kritisches, fachkundiges und anspruchsvolles Publikum zu verkaufen. Es gibt auch 5 Preise zu gewinnen, darunter den smow Designpreis, der sich an aufstrebende Möbeldesigner und Kreative richtet, die innovative und nachhaltige Wohn- und Möbelkonzepte entwickeln. Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen im Bereich Wohndesign, die sich durch einen bewussten Umgang mit Materialien und einen zukunftsorientierten Gestaltungsansatz auszeichnen. Mit einem Preisgeld von 2.500 Euro soll der Preis junge Talente fördern und ihnen eine Plattform bieten, ihre Kreativität und ihr Können unter Beweis zu stellen.

grassimesse leipzig 2024

Wenn Europa beginnt, die letzten Reste des Winters abzuschütteln, die ersten bunten Flecken in den Parks und Gärten auftauchen und die Aussicht auf den Sommer greifbar wird, dann scheint der Oktober sehr weit entfernt zu sein. Aber so unvorstellbar es auch erscheinen mag, der Oktober  rückt näher.

Genau wie die Grassimesse 2024.

Der Weg ist geebnet, und bis Mittwoch, den 15. Mai, sind alle aufgerufen, sich zu bewerben.

Grassimesse 2024

 

Geboren 1961 in Coburg, Franken, begann Cornelius Réer seine Reise in die Welt des Glases mit einer Lehre in der Glashütte Süßmuth in Immenhausen, in der Nähe von Kassel. Diese Ausbildung wurde von Arbeitsaufenthalten in Österreich und Schweden begleitet, gefolgt von einem neunmonatigen Kurs im Brierley Hill Glass Center in Dudley, England. Nach diesen Erfahrungen kehrte er nach Franken zurück und gründete 1992 sein eigenes Studio in Fürth.

Obwohl seine Rückkehr nach Franken von langen Abwesenheiten unterbrochen wurde, führte Cornelius in den folgenden 11 Jahren im Wesentlichen ein nomadisches Leben. Er bereiste Europa und realisierte seine Kollektionen in zahlreichen Glasstudios, präsentierte und verkaufte sie auf Messen wie der Ambiente Frankfurt. Bei seinen Kollektionen steht die serielle Produktion im Vordergrund. Es handelt sich um keine Unikate, wie man sie oft mit Glas assoziiert, sondern um seriell reproduzierbare Formen. Aufgrund der handwerklichen Herstellung, bei der Cornelius jedes einzelne Stück selbst kreiert, wird allerdings jedes Objekt letztendlich doch wieder zu einem Unikat.

Im Jahr 2003 endete Cornelius‘ Nomadentum, zumindest beruflich, mit seiner Rückkehr nach Fürth. 2008 verlegte er sein Atelier nach Nürnberg, wo er heute Glasserien wie Crunch kreiert, die als sein Durchbruch gelten kann. Hinzu kommen Werke wie InsideOut, eine Familie von Objekten, die aus einer Vielzahl von Formen besteht, die einzeln oder als Kollektiv existieren können, oder die Laterne LUMEN2, Cornelius‘ Neuinterpretation und Überarbeitung eines Laternenentwurfs von Egon Eiermann aus den späten 1950er Jahren. Seine Werke zeichnen sich durch Farbgebung, Lichtspiel, materielle Effizienz und eine oft spielerisch-utilitaristische Funktionalität aus.

Seit 2023 beeinflussen steigende Gaspreise seine Werke maßgeblich. Ein Glasatelier benötigt viele Öfen, die nicht abgeschaltet werden können. Daher stellte Cornelius aufgrund der Gaspreiserhöhungen von 2023 von Holzformen auf Stahlformen um, was nicht nur den Energiebedarf reduziert, sondern auch den Charakter seiner Werke, wie zum Beispiel der Pool-Becher und -Karaffen, oder der O.V.A.- und MODUL-Vasen, stark prägt. Diese Werke sind nicht nur das Ergebnis von Designdenken, sondern auch von Handwerksdenken, als Reaktion auf die Herausforderungen der steigenden Gaspreise.

Auf der Grassimesse 2023 erhielt er gemeinsam mit dem Budapester Designstudio Line and Round, I O, den ersten smow-Designpreis.

Neben seinen eigenen Kollektionen ist Cornelius auch Co-Autor mit Laura Jungmann des Projekts/Marke Samesame. Das Projekt begann als Teil von Lauras Diplomarbeit an der Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe, hat sich jedoch inzwischen verselbstständigt. Hierbei werden industrielle Glasobjekte, insbesondere Wein-, Bier- und Wasserflaschen, von Cornelius in handwerkliche Objekte umgewandelt. Diese verleugnen ihren industriellen Hintergrund und setzen auf eine Wiederverwendung über einen unendlichen Lebenszyklus anstelle des herkömmlichen Recyclings. Dies ist nur eine von mehreren Kooperationen, die Cornelius im Laufe der Jahre mit Studentinnen und Studenten, wie auch mit  professionellen Produktdesignern und Produktdesignerinnen eingegangen ist.

Cornelius Réer at work in his Nürnberg studio (Photo courtesy and © Cornelius Réer)

Line and Round, IO, wurde 2017 in Budapest von Annabella Hevesi, einer Absolventin der Moholy-Nagy-Universität für Kunst und Design, und Gábor Bella, einem Absolventen der „School of Life“, gegründet. Gábor besitzt einen Hintergrund in der Schreinerei und verfügt über zahlreiche Jahre Erfahrung in den Bereichen Bauwesen, Innenarchitektur und Design, einschließlich der Konzeption, Entwicklung und Umsetzung von Escape-Room-Spielen. Dieses Konzept erfreut sich in Ungarn besonderer Beliebtheit und bildete den Kontext, in dem sich Annabella und Gábor kennenlernten und ihre berufliche Zusammenarbeit begannen.

In den sechs Jahren ihrer Zusammenarbeit unter dem Namen Line and Round haben Annabella und Gábor eine Vielzahl von Innenarchitektur- und Möbeldesignprojekten entwickelt und umgesetzt. Dazu zählen die Gestaltung eines Umkleideraums und eines Raums für die Pressekonferenz des Basketballteams Sopron Basket, zahlreiche Hotel- und private Innenarchitekturprojekte sowie die Burnt Geometry Kollektion. Diese Kollektion markiert die erste eigeninitiierte Möbelkollektion von Line and Round und wurde auf der Grassimesse 2023 in Leipzig präsentiert. Bei diesem Anlass gewann Line and Round gemeinsam mit dem Nürnberger Glasmacher Cornelius Réer den ersten smow-Designpreis.

Nach ihrem Erfolg in Leipzig trafen wir Annabella und Gábor online, um mit ihnen über ihre Arbeit, ihre Herangehensweise und das Leben als Designer im heutigen Ungarn zu sprechen. Wir begannen mit der Frage, wie Line and Round entstanden ist und wie sich das Unternehmen von der Escape-Room-Industrie gelöst hat…

Annabella Hevesi & Gábor Bella a.k.a Line and Round I O (Photo Anett Pósalaki)

Allein die Teilnahme an der Grassimesse ist in vielerlei Hinsicht bereits eine Auszeichnung. Es werden auf der Grassimesse aber auch verschiedene Preise vergeben: einige sind sehr spezifisch, andere eher allgemein ausgelobt – alle sind den Gewinn wert!

Im Vorfeld der Eröffnung der Grassimesse 2023 wurden am Donnerstagabend im Grassi Museum für Angewandte Kunst in Leipzig die Gewinner der sieben Grassi-Preise bekannt gegeben.

Die von der Jury der Grassmesse 2023 aus den über 80 Ausstellern ausgewählten sieben Gewinner sind…….
Grassimesse 2023 Die Gewinner der Grassi-Preise

Anders als bei vielen internationalen Messen für Kunsthandwerk, angewandte Kunst und Design erfolgt die Zulassung zur jährlichen Grassimesse Leipzig ausschließlich über eine Juryauswahl, und das schon seit der ersten Ausgabe im Jahr 1920. Dieses Verfahren war immer eine der Säulen, auf denen die Messe ihren Ruf begründete und trägt nach wie vor dazu bei diesen Ruf zu erhalten.

Vor kurzem kam die Jury der Grassimesse 2023 zusammen, um die zahlreichen Bewerbungen für die diesjährige Ausgabe zu prüfen. Im Vergleich zu 2022 ist die Bewerberzahl um etwa 33 % gestiegen und es sind Bewerbungen von Kreativen aus 13 Ländern eingegangen, was ein klares Zeichen für die anhaltende internationale Anziehungskraft und Relevanz der Veranstaltung ist. Aus diesen Bewerbungen wurden 82 Aussteller ausgewählt, die ein breites Spektrum von Kunsthandwerk, angewandter Kunst und Design repräsentieren, zu dem Schmuck, Möbel, Glas, Spielzeugdesign, Hutmacherei, Keramik und vieles mehr gehören. Unter den Ausgewählten finden sich 18 internationale Aussteller aus Italien, Schweden, Ungarn, Österreich und den Niederlanden.

Alle 82 werden sich Ende Oktober im Grassi Museum für Angewandte Kunst in Leipzig versammeln.

Und alle 82 haben die gleichen Chancen, den mit 2.500 Euro dotierten Grassimesse smow-Designpreis zu gewinnen.

Wer letztendlich als erster Gewinner des Grassimesse smow-Designpreises in die Geschichte eingehen wird, entscheidet die internationale Jury am Donnerstag, den 19. Oktober.

Seid also gespannt auf Neuigkeiten in unserem smow Blog!

Bis dahin können Sie alle Aussteller/Kandidaten auf www.grassimesse.de genau unter die Lupe nehmen und Ihren Favoriten auswählen. Und wer weiß, vielleicht finden sich überzeugende Argumente, um selbst ein Wochenende Ende Oktober in Leipzig zu verbringen…….

grassimesse smow-designpreis

Obwohl die Grassimesse mit nachvollziehbaren Pausen seit 1920 stattfindet, wurde der smow-Designpreis der Grassimesse im Jahr 2023 erstmals ausgeschrieben.

Das bedeutet, dass eine eindrucksvolle Riege hochkarätiger Designerinnen und Designer von damals den Preis nicht mehr gewinnen kann. Sie haben, wenn man so will, etwas verpasst. Alle anderen können die Auszeichnung und die damit verbundenen 2.500 € noch gewinnen. Zumindest, wenn sie sich bis zum Einsendeschluss, Sonntag, dem 21. Mai, beworben haben.

Andernfalls haben auch sie das Nachsehen und gehören somit zu einer illustren, wenn auch sehr unglücklichen Gruppe, die wir im Folgenden vorstellen.

A selection of works that did, or could have appeared at the Grassimesse between 1920 and 1941, and could have won the smow-Designpreis, had it existed.......

Die Leipziger Grassi Messe feiert Premiere: zum ersten Mal in ihrer langen und glanzvollen Geschichte vergibt die Grassi Messe einen Designpreis, gestiftet von smow.

Gegründet im Jahre 2002 in der Sächsischen Metropole Leipzig ansässig und von dort aus zur internationalen Marke avanciert, pflegt smow schon fast ebenso lange eine enge Beziehung zum Grassimuseum. Das kürzliche 20-jährige Jubiläum von smow war ein guter und passender Zeitpunkt, die gewachsenen regionalen und thematischen Verbindungen zwischen smow, Leipzig und dem Grassi Museum zu feiern.

Höchste Zeit also, Design etwas zurückzugeben.

Alle sind herzlich eingeladen, dem Aufruf zur Einreichung von Bewerbungen nachzukommen und sich bis zum 12.Mai zu bewerben!

grassimesse smow-designpreis