Die Ausstellung “Der ungesehene Designklassiker” im Deutschen Stuhlbaumuseum, Rabenau, präsentierte eine Einführung, bzw. Wiedereinführung, des Stuhls EW 1192 von Horst Heyder, ein Stuhl, der aller Wahrscheinlichkeit nach der am weitesten verbreitete Stuhl in der DDR war. Damit handelt es sich um einen Stuhl, den man eigentlich nicht erneut vorstellen müsste. Die Entwicklung nach 1989 haben aber dafür gesorgt, dass er gänzlich in Vergessenheit geraten ist. Neben dieser Einführung präsentierte die Ausstellung auch ein zeitgenössisches Re-Design des EW 1192, das vom Leipziger Designers Jacob Strobel stammt. 

Ein Re-Design, das die Frage aufwirft: Darf man ein Werk wie den EW 1192 überhaupt neu gestalten?

Als wir im Deutschen Stuhlbaumuseum standen und dieses zeitgenössische Re-Design betrachteten, kam uns der Gedanke, dass es nur eine Person gibt, die in der Lage ist, diese Frage gut zu beantworten, eine Person, die bereits viel detaillierter darüber nachgedacht hat als wir.

Also haben wir Jacob Strobel gefragt: Kann man ein Werk wie den EW 1192 umgestalten?

The EW 1192 by Horst Heyder (l) and the EW 1192 Horst by Jacob Strobel (r), as seen at Der ungesehene Designklassiker, Deutsches Stuhlbaumuseum, Rabenau