DMY Berlin 2010: Ake Rudolf

The DMY Berlin 2010 Press Conference. After we had all found Hanger 5

Die DMY Berlin 2010 Pressekonferenz... nachdem wir alle Hangar 5 gefunden hatten

Dafür, dass es Berlins Designshow Nummer Eins ist, ist das DMY ganz schön schüchtern. Aber es ist ja auch erst 5.

Und anders können wir uns auch nicht erklären, warum die Eingänge so gut versteckt sind.

Aber mit Hilfe eines Mannes mit einer Strickmaschine unterm Arm fanden wir schließlich den Weg zu Hangar 5 – und unsere schlechte Laune wegen der fehlenden Wegweiser war verflogen.

Wir waren ja schon auf vielen Designshows, aber noch nie in einer Location, die so gut passt wie Tempelhof.

Obwohl der Flughafen bis 2008 in Betrieb war, ist Tempelhof seit den 1930er Jahren mehr oder weniger nicht verändert worden.

Vor ein paar Jahren hatten wir das Vergnügen, vom Flughafen Tempelhof fliegen zu können – eine wunderbare Erfahrung. Entsprechend traurig waren wir, als bekannt wurde, dass der Flughafen geschlossen wird. Aber, da die Schließung bedeutet, dass Veranstaltungen wie das DMY Berlin hier stattfinden können – umso besser.

Vor der Eröffnung konnten wir mit dem DMY Programmdirektor Ake Rudolf über das DMY Designfestival 2010 und den Umzug nach Tempelhof sprechen.

DMY Berlin Programme Director Ake Rudof

DMY Berlin Programmdirektor Ake Rudof

(smow)blog: Was sind für Sie die Höhepunkte des DMY 2010?

Ake Rudolf: In diesem Jahr liegt der Fokus auf der Schweiz. Wir bieten einen Überblick über das gesamte „Designsystem“ der Schweiz von der Nachwuchsförderung bis hin zur Präsentation und Prämierung von Serienprodukten. Ein anderer Schwerpunkt sind die neuen Medien und Technologien. Wir zeigen die Entwicklungen im Design in Richtung Digitalisierung und Virtualisierung, aber auch den Einsatz neuer Technologien im Ingenieurwesen und Design. Mit dem Maker Lab haben wir zum ersten Mal einen Bereich, in dem es wirklich um das „Machen“ geht und das Publikum zusammen mit den Designern kreativ sein kann – sowohl mit allgemein zugänglichen technischen Mitteln bis hin zu sehr ausgefeilten Gerätschaften wie Lasercuttern oder 3D Printern. Darüber hinaus zeigen wir auf 11000 m² neue Ideen, neue Lösungen; experimentelles Design bis hin zu marktreifen Produkten.

(smow)blog: Geht es dem Design in Berlin gut?

Ake Rudolf: Ja. Ich denke es ist immer noch eine relativ kleine Designszene. Sie ist international bis auf wenige Ausnahmen noch relativ unbekannt, das macht sie aber um so spannender: Ich denke es ist eine Designszene, in der es sehr um das Machen geht, darum, selbst zu schaffen, selbt zu produzieren und selbst Lösungen zu finden. Insofern eine sehr vitale Szene und eine Szene die seit einigen Jahren einen unglaublich regen Zulauf hat – von Designern, die am Anfang ihrer Karriere stehen bis hin zu Weltstars wie Hella Jongerius. Im Produktdesign erleben wir eine ähnliche Entwicklung wie in der Berliner Kunstszene Mitte der 90er Jahre.

(smow)blog: Und wollen sie ab jetzt in Tempelhof bleiben oder ist das eine Notlösung für 2010?

Ake Rudolf: Es war in gewisser Weise eine Notlösung, aber eigentlich nur ein vorgezogener Wechsel der Location. Der Plan war, in ein bis zwei Jahren nach Tempelhof umzuziehen. Da wir aber nun schonmal hier sind, nutzen wir die Möglichkeit um uns schneller als ursprünglich geplant zu entwickeln und auch im nächsten Jahr weitere Hangars zu erschließen. Das ist das Ziel.

Das DMY International Design Festival 2010 läuft bis Sonntag, den 13. Juni am Flughafen Tempelhof, Berlin.

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