Designers‘ Open Leipzig: Look to Norway

Obwohl es in letzter Zeit ziemlich ruhig um Erik Wester war, ist es nur fair zu sagen, dass er nach wie vor unser Lieblingsdesigner aus Norwegen ist. Doch die Konkurrenz schläft nicht.

Auf den Designers‘ Open 2011 hat eine Gruppe von 10 norwegischen Designstudenten Beispiele ihrer Arbeiten an einem gemeinsamen Stand mit dem Titel „Look to Norway“ präsentiert. Das war ziemlich sicher der erste Stand auf den Designers‘ Open, bei dem Design aus Norwegen im Zentrum stand.

Die interessantesten Stücke waren dabei für uns Le Korpusiør von Jørgen Platou Willumsen – eine sehr einfache, dabei jedoch liebreizende Familie aus Holz und Kupferlampen – und Curious von Caroline Olsson – eine Lampe, die sich in einer Box, die zugleich ihr Fuß ist, einklappen lässt.

Insgesamt waren wir sehr von der allgemeinen Qualität der Ausstellungsstücke beeindruckt; zugegebenermaßen können wir jedoch nicht allen Stücken die Aufmerksamkeit schenken, die sie eigentlich verdient hätten.

Um mehr über das Projekt zu erfahren; und warum es genauso schwer ist, einen norwegischen Designer zu nennen wie einen wichtigen belgischen, haben wir mit den „Look to Norway“ Mitgliedern Thea Nilsen und Fredrik Wærnes gesprochen.

(smow)blog: Ganz kurz, was ist der Hintergrund zu der Ausstellung?

Fredrik Wærnes: Wir sind alle Studenten der vier norwegischen Designschulen und wollten eine kollaborative Plattform schaffen, die die verschiedenen Institutionen und Fachgebiete zusammenbringt.

(smow)blog: Es ist sicher nicht falsch zu sagen, dass die meisten Menschen wahrscheinlich einen schwedischen oder dänischen Designer nennen können, aber keinen norwegischen. Warum ist das so?

Thea Nilsen: Wir fragen uns das Gleiche! Deswegen machen wir auch die Ausstellung. Die Menschen sollen uns mehr wahrnehmen. Denn Norwegen hat genauso eine Designtradition wie Schweden oder Dänemark, zurzeit blüht die Szene außerdem und es gibt jede Menge interessanter Dinge im norwegischen Design zu entdecken.

(smow)blog: Wie groß ist der norwegische Markt? Gibt es denn Hersteller mit denen junge Designer, wie ihr, arbeiten können?

Fredrik Wærnes: Es gibt ein paar Hersteller in Norwegen, aber der Markt ist eher klein und die Designer müssen oft außerhalb von Norwegen nach einem Partner für ihre Designs suchen.

Thea Nilsen: Das ist auch ein Grund nach Deutschland zu kommen – Deutschland ist ein sehr interessanter Standort, was die Herstellerlandschaft betrifft.

(smow)blog: Was zu der Frage aller Fragen führt: Warum Designers‘ Open?

Fredrik Wærnes: Uns gefällt das Konzept des Festivals. Es ist sehr offen, mit Ausrichtung auf ganz verschiedene Designgebiete und so hielten wir unser Projekt für ganz besonders passend.

Thea Nilsen: Auch wegen einiger Empfehlungen haben wir uns für die Ausstellung in Leipzig entschieden. Wir haben von dem Festival gehört und eigentlich erst da mit den Überlegungen zu unserem Projekt begonnen. Ohne Designers‘ Open gäbe es uns also vielleicht gar nicht.

Mehr Informationen über Look to Norway und die einzelnen Projekte gibt es unter: http://looknorway.com/

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