Designpreis Halle 2014: Die Gewinner

Am Dienstagabend, den 3. Juni wurden die Gewinner des Designpreises Halle im Rahmen der Zeremonie im historischen öffentlichen Stadtbad Halle bekanntgegeben.

Der 2007 zum ersten mal ausgelobte Designpreis Halle ist ein internationaler, alle drei Jahre stattfindender Wettbewerb, bei dem Designer dazu aufgerufen sind, Arbeiten zu einem bestimmten Thema einzureichen. Nach „Elektrizität“ im Jahr 2007 und „Reisen“ 2010 war das Thema im Jahr 2014 „Wasser“.

Das Thema wurde nach Meinung der Jury am besten von dem aus Köln stammenden Kommunikationsdesigner Emmanuel Steffens und seinem Projekt „Trinken statt tragen“ umgesetzt. Mit seinem Projekt verwandelt Emanuel Steffens Leitungswasser in Markenwasser – er hat eine Serie von Gläsern mit fiktiven lokalen Marken entwickelt, die ermutigen sollen mehr Leitungswasser – anstelle von Wasser aus der Flasche – zu trinken. Genauer gesagt werden die lieben Freunde in Hamburg dazu eingeladen „Rohrperle“ zu trinken, in München wird „Leitinger“ angeboten und in der ehemaligen Ostzone gibt es „Heimquell“. Mit den Worten des Jurymitglieds Volker Albus „funktioniert das Projekt so gut, weil der Designer nicht einfach nur die individuellen Elemente perfekt miteinander verbunden hat, sondern weil er mit der Auswahl der Schriftart, der Form der Gläser und vor allem durch den Gebrauch des einheimischen Jargons die verbreitete Auffassung des Produktes ‚Wasser‘ erfasst.“

Erfreulich ist, dass den Gewinnern des Designpreises Halle nicht wie bei den meisten Designwettbewerben Gebühren vom Preisgeld abgezogen werden. Emmanuel Steffens kann also nicht nur stolz sein gewonnen zu haben, er kann sich auch über volle 4000 Euro Preisgeld freuen. Gratulation dazu!

Den zweiten Platz teilen sich zwei Designerinnen: Estel Alcaraz Sancerni aus Barcelona für ihre faltbare Gummistiefelserie „Sardines“ und die aus Jaffa stammende Shira Keret für ihre „Monolith“-Kollektion, eine Serie von Objekten aus Carerra Mamor, die vom natürlichen Prozess der Erosion durch Wasser inspiriert ist.

Neben den Hauptgewinnen hat die internationale Jury auch Anerkennungen verliehen. Diese gingen an Charlotte Degry und Camille Mabboux aus Troyes für ihr Projekt „Still Life“, an Esther Stühmer aus Hamburg für ihren Regenmantel „Wassermarsch“, an Mathilde Gullaud aus Paris für ihren Pflasterstein „Louis“ aus Beton, ein Objekt, das beim Kontakt mit Wasser ein Muster auf der Oberfläche entwickelt, und an Lisa Merck aus Münster für „Verstecktes Wasser aufgedeckt“, bei dem es um Etiketten für Supermarktprodukte zum Wasserverbrauch bei der Produktion geht. Nils Holger Moormann nannte Letzteres so „charmant wie effektiv“ und könnte es sich gut im Zusammenhang mit Guerilla-Aktionen vorstellen.

Alle Details zum Wettbewerb sind unter www.designpreis-halle.de zu finden.

 

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