Im Juli 1969 landete Apollo 11 auf dem Mond, und als Neil Armstrong aus der Eagle-Mondlandefähre stieg, verkündete er: „Ein kleiner Schritt für einen Mann, ein großer Sprung für die Menschheit.“

Und das war zweifelsohne zutreffend. 

Aber was hat die Mondlandung der Menschheit gebracht?

Abgesehen von einer ganzen Reihe von Verschwörungstheorien und einer anhaltenden Faszination für den Weltraum, die zu dem irrationalen Glauben führt, dass wir im 21. Jahrhundert unbedingt alles brauchen, was in den Science-Fiction-Comics und -Filmen der 1950er und 1960er Jahre vorkam.

Ja, die Mondlandung brachte uns auch Gil Scott-Herons glorreiches und immer noch sehr aktuelles „Whitey on the Moon“, ein Werk, das uns durch seine unverminderte Relevanz daran erinnert, wie wenig Apollo 11 der Menschheit gebracht hat.

Wir würden argumentieren, dass andere kleine Schritte viel bedeutender sein können und viel größere Sprünge in sinnvollere Richtungen ermöglichen.

So wie der kleine Schritt in ein Architektur- oder Designmuseum; ein Schritt, der informieren und unterhalten wird, der neue Einsichten und Perspektiven ermöglicht, der ein Hinterfragen und Nachdenken auslöst und damit möglicherweise die Entwicklung differenzierter Gedanken über Gegenwart und Zukunft anstößt. Vielleicht kann dieser Schritt dabei auch einige Verschwörungstheorien ausräumen und so die Entwicklung einer Zukunft ermöglichen, die diesen Namen auch verdient.

Unsere fünf Tipps für kurze Schritte im Juli 2023 führen nach Stuttgart, New York, Hornu, London und Berlin.

5 New Architecture & Design Exhibitions for July 2023

Auch wenn der Beitritt zur „Frauenabteilung“ – der Weberei – für viele Bauhäuslerinnen nicht gerade ein aktiver Wunsch war, sondern eher eine Entscheidung nach dem Motto „Nimm, was du kriegen kannst“, ist es keinesfalls so, dass die Werkstatt unfreiwillige, lieblose Arbeiten produziert hätte, bzw. die zweite Geige am Bauhaus spielte. Weit gefehlt! Die Qualität und Relevanz der in der Bauhaus-Weberei entstandenen Arbeiten wird in vielerlei Hinsicht dadurch bestätigt, dass es sich bei der Weberei um eine der produktivsten und kommerziell erfolgreichsten Bauhaus-Werkstätten handelt.

Die Ausstellung „Bauhaus. Textil und Grafik“ in den Kunstsammlungen Chemnitz beschäftigt sich mit der Arbeit in den Bauhaus-Webereien, einigen Hauptakteuren der Institution und ihrem Platz im breiteren Kontext des Textildesigns aus der Zwischenkriegszeit. Dabei werden, wenn auch indirekt, die Geschlechterunterschiede, Ungleichheiten und Vorurteile am Bauhaus sehr deutlich.

Bauhaus. Textiles and Graphics, Kunstsammlungen Chemnitz