smow Journal Logo

Die richtige Beleuchtung im Wohnzimmer


Veröffentlicht am 02.10.2025

 Idealerweise wird die Lichtplanung bereits beim Bau berücksichtigt, so dass ausreichend Steckdosen und Stromanschlüsse an den richtigen Stellen vorhanden sind. Jedoch lässt sich das Lichtkonzept im Wohnbereich auch im Nachhinein einfach und ohne großen handwerklichen Aufwand aufbessern.

Wohnzimmer werden in der Regel sehr vielfältig genutzt – sei es zum Entspannen, Lesen, Fernsehen oder Empfangen von Besuch. Dementsprechend vielfältig sollte auch die Beleuchtung ausfallen, um so allen Anforderungen an die Nutzung des Wohnraums gerecht zu werden. Der Beleuchtung im Wohnzimmer sollte also genügend Aufmerksamkeit geschenkt werden, ist angemessenes Licht doch essenziell für die Wohlfühlatmosphäre zuhause und die Lichtwirkung je nach Kontrast, Lichtfarbe oder Helligkeit unterschiedlich. Bei der Beleuchtungsplanung für das Wohnzimmer gilt es also einiges zu beachten.

Lichtplanung fürs Wohnzimmer - Technische Grundlagen

Der Lichtstrom und somit der Wert, der die Helligkeit eines Leuchtmittels angibt, wird in Lumen (lm) gemessen. Für die Grundbeleuchtung eines Wohnzimmers empfehlen Beleuchtungsexperten 100 lm pro Quadratmeter, ergänzt durch Tischlampen, Stehleuchten oder indirekte Wandbeleuchtung. Dimmbare Leuchten lassen die Lichtverhältnisse situationsabhängig regulieren. Die Einheit Kelvin wiederum beschreibt die Leuchtfarbe eines Leuchtmittels, das heißt, ob dessen Licht gelblich-warm oder bläulich-kühl ist. Hier unterscheidet man in drei Bereiche:

< 3.300 Kelvin: warmweißes Licht - wirkt entspannend

3.300 - 5.300 Kelvin: neutralweißes Licht - wirkt aktivierend

> 5.300 Kelvin: tageslichtweißes Licht - wirkt konzentrationsfördernd

Laut Experten ist die ideale Lichtfarbe oder Farbtemperatur im Wohnzimmer Warmweiß. Leuchtmittel dieser Lichtfarbe leuchten wie die altbekannten Glühlampen und erinnern an das Licht in den Abendstunden. Evolutionär bedingt läuten sie durch unsere innere Uhr das Ende der Alltagsverpflichtungen ein und signalisieren dem Körper den Beginn der Erholungsphase. Sie strahlen Gemütlichkeit aus und sind somit perfekt geeignet für das Wohnzimmer. Letztlich ist die Farbtemperatur jedoch Geschmackssache und auch mit neutralweißem Licht lässt sich das Wohnzimmer gut ausleuchten. Im Lesebereich hingegen empfiehlt sich eine Lampe im höheren Kelvin-Bereich.

Lichtplanung fürs Wohnzimmer: Wieviel Licht ist sinnvoll?

Grundsätzlich braucht man im Wohnzimmer nicht so viel Licht wie etwa in der Küche oder im Bad, insgesamt variiert die benötigte Beleuchtung aber je nach räumlichen Gegebenheiten. Die Größe des Raumes speilt hier eine Rolle, aber auch hell eingerichtete Räume benötigen weniger Lichtquellen als eher dunkel eingerichtete Räume.

Vor der Beleuchtungsplanung sollten idealerweise die häufigsten Blickrichtungen im Wohnzimmer festgestellt werden, um so störendes Blenden durch ungünstigen Lichteinfall zu vermeiden. Einzelne Leuchten im Wohnzimmer sollten außerdem jeweils getrennt zu schalten sein, um das Licht je nach Anforderung stets perfekt anpassen zu können.

Experten zufolge sollten in der Sitzgruppe des Wohnzimmers zwei bis drei Leuchten vorhanden sein – idealerweise mit Dimmregler, um die Helligkeit der Stimmung anzupassen. Das gesamte Wohnzimmer sollte bei einer durchschnittlichen Größe von 20 Quadratmetern drei bis fünf Lichtquellen besitzen.

Akari Leuchten von Isamu Noguchi im Vitrahaus

Geeignete Lichtquellen für Ihr Wohnzimmer

Die Basis der Wohnzimmerbeleuchtung bildet die Grundbeleuchtung an der Wohnzimmerdecke und kann durch Strahler, Deckenleuchten, Pendelleuchten, flexible Leuchten an Seil- oder Stangensystemen sowie eine Kombination aus mehreren Wandleuchten geschaffen werden. Die Lampen können je nach Raumbedingungen mittig im Raum oder über die Decke verteilt platziert werden. Pendelleuchten werden oftmals über dem Couchtisch angebracht. Das hat zwei Vorteile: Sie kommen dort einerseits besonders gut zur Geltung, andererseits verhindert der Tisch, dass man mit dem Kopf gegen die Leuchte stößt. Gerade Pendelleuchten können ein besonderer Blickfang sein, da sie in unzähligen Designs verfügbar sind und den Stil eines Raumes auf ihre ganz individuelle Weise unterstreichen können. Die Grundbeleuchtung muss nicht zwangsläufig nur aus direktem Licht bestehen. Auch ein Diffusor, welcher das Licht streut und gleichmäßig im Raum verteilt, sorgt für eine solide Grundbeleuchtung und strahlt dabei weiches, gemütliches Licht aus. Besonders bei hellen Strahlern und Spots ist es sinnvoll, diese mit einem Dimmregler auszustatten, um mit variabler Lichtintensität auf die Atmosphäre im Raum reagieren zu können.

Die Deckenbeleuchtung im Wohnzimmer ist jedoch nicht alles. Die ideale Beleuchtung entsteht durch einen Mix aus drei verschiedenen Lichtquellen: Durch Tisch- und Stehlampen sowie Wandleuchten können zusätzliche Akzente gesetzt werden. Wandleuchten sind hierbei weitere Stimmungsgeber und sorgen mit ihrem punktuellen Licht für ein interessantes Licht-Schatten-Spiel, das sich in Kombination mit Spiegeln noch verstärken lässt. Kleine, dunkle Räume erscheinen so heller, während große Räume mit leeren, großflächigen Wänden eine willkommene Unterbrechung erhalten. Besonders praktisch sind außerdem Stehleuchten mit Doppelfunktion im Wohnzimmer, die einerseits über einen Deckenfluter verfügen, der indirektes Licht in den Raum spendet, und gleichzeitig eine flexible Leuchte mit direktem Licht zum Lesen besitzt. Tischleuchten schaffen schöne Akzente, egal ob auf dem Fensterbrett, dem Sideboard, im Regal oder auf dem Beistelltisch. Sie sind dabei nicht nur Lichtquelle, sondern auch Dekorationsobjekt, weswegen sie gerne auch besonders auffällig im Design sein dürfen. Hierbei gilt es zu beachten, dass die verschiedenen Lichtquellen optisch aufeinander abgestimmt sind und sich nicht gegenseitig ausstechen – ist die Deckenleuchte extravagant, sollten ergänzende Leuchten optisch unauffälliger ausfallen; wird wiederum mit kleinen Strahlern und dezenten Wandleuchten gearbeitet, dürfen Tischleuchten ruhig pompöser sein. Darüber hinaus sollte auch die übrige Wohnzimmereinrichtung im Blick behalten werden und die Leuchten optisch mit dem Mobiliar harmonieren.

Die Northern Acorn Leuchte verleiht dem Raum hier über dem Sofa ein wohnliches Flair
Die Akari Leuchte mit dem Vitra Lounge Chair sind eine klasse Designklassiker-Kombi fürs Wohnzimmer...

Direktes oder indirektes Licht?

Im Wohnzimmer sollten sowohl direkte als auch indirekte Lichtquellen vorhanden sein. Zu viel indirekte Beleuchtung sorgt für Schattenarmut und sollte daher durch direktes Licht ergänzt werden. Direkte Leuchtquellen sind insbesondere beim Lesen, Schreiben oder auch bei Handarbeiten wichtig. Direktes Licht schafft fokussierte Helligkeit und kann bestimmte Möbel oder Raumbereiche in Szene setzen, während indirektes Licht für Gemütlichkeit und Stimmung sorgt. Indirekte Lichtquellen liegen nicht offen und werten durch ihr sanftes Licht den Raum auf. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, wie Einbauleuchten, LED-Streifen in Deckennischen, hinter Möbeln, Skulpturen oder Wandbildern sowie Deckenstrahler, die den Eindruck höherer Decken erwecken. Ohne oder mit nur minimalem handwerklichem Aufwand wird der Raum so besonders atmosphärisch. Außerdem können durch Lichterketten, mehrere in einer Reihe installierte Wandleuchten oder Pflanzenbeleuchtung kahle Wände geschmückt werden.

Die Panthella Stehleuchte macht nicht nur schönes Licht, sondern wirkt für sich

Licht für Ihre Lese-Ecke

Im Lesebereich des Wohnzimmers sind vor allem ausreichend Beleuchtungsstärke sowie eine gute Hintergrundbeleuchtung essenziell, wobei auch das Alter des Lesenden berücksichtigt werden sollte: Ein 60-Jähriger benötigt etwa die doppelte Beleuchtungsstärke wie ein 20-Jähriger, um die gleiche Sehschärfe zu erzielen.

Ein angemessenes Beleuchtungsniveau im Lesebereich entsteht durch die sinnvolle Kombination von horizontaler und vertikaler Beleuchtung, bei der störende Direkt- oder Reflexblendung sowie allzu starke Kontraste zwischen Lese- und Raumlicht vermieden werden. Auch eine ausreichende Grundhelligkeit ist relevant, um die Augen zu schonen. Dementsprechend sollte das Licht der Leseleuchte immer durch eine weitere Lichtquelle ergänzt werden und niemals alleine zum Lesen genutzt werden.

Die ideale Lesebeleuchtung besteht aus flexiblen Lichtquellen in Form von Tisch- oder Stehleuchten mit dreh- oder schwenkbaren Reflektoren und beweglichen Armen. Dabei bietet sich insbesondere ein breiter Ausstrahlungswinkel an, der bei LED-Reflektoren bei 40 Grad und bei Halogenlampen mit Reflektor zwischen 38 und 60 Grad liegt. Nach unten hin offene Lampenschirme sind sinnvoll, da diese das Licht bündeln und es in Richtung des Buchs oder der Zeitung fokussieren. Auch Dimmregler sind empfehlenswert, um die Leseleuchte der Tageszeit und der Umgebungsbeleuchtung anzupassen. Um vorzeitiger Ermüdung vorzubeugen, sollte eine ausgewogene, wohldosierte Beleuchtungslösung gewählt werden, die weder eintönig noch zu dunkel ist.

AJ Leuchte von Louis Poulsen

10 Tipps zur richtigen Beleuchtung

Licht hat einen enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Überlassen Sie also nichts dem Zufall und beachten Sie bei der Lichtplanung diese 10 Tricks, um jeden Raum optimal wirken zu lassen:

1. Planen Sie ausreichend Steckdosen ein

Bei der Konzeption eines Neubaus empfiehlt es sich, Steckdosen großzügig einzuplanen. Renovierungsarbeiten wiederum können als gute Gelegenheit genutzt werden, einige Steckdosen zu ergänzen – denn je mehr Steckdosen im Raum sind, desto flexibler sind auch die Beleuchtungsmöglichkeiten.

2. Konzipieren Sie jeden Raum einzeln

Die Räume sollten unabhängig voneinander geplant und die Beleuchtung unbedingt den Ansprüchen an den jeweiligen Raum angepasst werden. Gedanken machen sollten Sie sich auch über die verschiedenen Bereiche eines Zimmers, die unterschiedlich genutzt und somit unterschiedlich beleuchtet werden sollten.

3. Schaffen Sie mit Licht ein abwechslungsreiches Raumgefühl

Da helle Räume ohne Schatten schnell eintönig und ungemütlich wirken, sollten mit Licht Akzente geschaffen werden. Besonders schwach beleuchtete Zonen schaffen Abwechslung und machen den Raum gemütlicher, während clever eingesetztes Licht an bestimmten Stellen Highlights setzen oder Farben leuchten lassen kann. Beleuchtete Wände oder angestrahlte Decken lassen den Raum größer wirken.

4. Setzen Sie auf eine Kombination aus unterschiedlichen Leuchten

Der Mix macht’s: Je nachdem, was man gerade tut, benötigt man mal mehr, mal weniger Licht. So ist eine Kombination aus Leuchten unterschiedlicher Stärken und Lichtfarben, die über den Raum verteilt sind, sinnvoll. Experten empfehlen drei bis fünf Lichtquellen bei 20 Quadratmetern. Neue Leuchten können das Raumgefühl völlig verändern, gerade wenn sie im besonders extravaganten Design daherkommen.

5. Vermeiden Sie Direkt- und Reflexbildung

Beobachten Sie vor der Lichtplanung Ihre häufigsten Blickrichtungen, um so später Direkt- oder Reflexbildung zu vermeiden. Beim Kauf neuer Leuchten sollten Sie stets auf abgeschirmte Leuchtmittel achten, da der direkte Blick in ein Beleuchtungsmittel blendet und irritiert.

6. Planen Sie viel flexibles Licht ein

Flexibles Licht ist wichtig, um die Beleuchtung stets der Situation anzupassen und für die benötigte Helligkeit und Stimmung sorgen zu können. Hierfür sind unabhängig voneinander schaltbare Leuchten essenziell. Darüber hinaus empfehlen sich Dimmer sowie schwenk- und drehbare Leuchten.

7. Achten Sie auf die richtige Lichtfarbe

Die Lichtfarbe, das heißt, ob eine Leuchte eher bläulich-kühl oder warmweiß strahlt, ist Geschmackssache. Jedoch sollte im Hinterkopf behalten werden, dass warmweißes Licht eine entspannende Wirkung auf den menschlichen Organismus hat, neutralweißes Licht den Geist aktiviert und Tageslichtweiß besonders konzentrationsfördernd ist und sich so besonders am Arbeitsplatz eignet. So sollte je nach Geschmack und dem Anspruch an einen Raum stets die ideale Farbtemperatur beziehungsweise Lichtfarbe gewählt werden.

8. Wählen Sie das geeignete Leuchtmittel

Wenn Gemütlichkeit erzeugt werden soll, empfiehlt sich die Lichtfarbe Warmweiß, die so auch am häufigsten im Wohnraum zum Einsatz kommt. Vorsicht ist bei Energiesparlampen geboten, denn hier gelten andere Werte als bei herkömmlichen Glühlampen: 11 Watt ersetzen die 60-Watt-Glühbirne, während statt der 100-Watt-Birnen zu 20-Watt-Energiesparlampen gegriffen werden muss. Energiesparlampen sind gerade dort sinnvoll, wo das Licht länger angeschaltet bleibt, also zum Beispiel im Flur, in der Küche oder am Arbeitsplatz.

9. Installieren Sie praktische Bewegungsmelder

Bewegungsmelder, etwa im Flur oder auf der Kellertreppe, beugen Unfällen vor. Gäste müssen so zum Bespiel im Flur, im innenliegenden Bad oder im Gäste-WC nicht nach dem Lichtschalter tasten. Auch für Familien mit Kindern sind mit Bewegungsmeldern ausgestattete Beleuchtungselemente Gold wert.

10. Denken Sie an Anschlüsse im Außenbereich

Anschlüsse, Steckdosen und Dimmer im Außenbereich sorgen für wirkungsvolle und zugleich praktische Beleuchtung auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten. Sie ersparen viel Ärger, sorgen für mehr Atmosphäre und sollten nicht vernachlässigt werden.

Tags

#Beleuchtung #Beleuchtungstipps #Direktes Licht #Indirektes Licht #Lesebeleuchtung #Licht #Lichtgestaltung im Wohnzimmer #Lichtquellen fürs Wohnzimmer #Optimale Beleuchtung Wohnraum #Pendelleichten fürs Wohnzimmer #Steh- und Tischleuchten #warmes und kaltes Licht #Wie viele Lampen im Wohnzimmer #Wieviel Licht beim Fernsehen #Wohnzimmer richtig beleuchten #Wohnzimmerbeleuchtung