Wir Menschen glauben als Spezies gerne, dass wir die Kontrolle über das Universum haben, dass wir dank unserer Beherrschung von Physik und Mathematik das Sagen haben. Dass es sich bei dieser Position um einen Trugschluss handelt, macht insbesondere der gregorianische Kalender sehr deutlich – eine scheinbar makellose Erfindung, die unser Leben bestimmt. In diesem Kalender sitzt alles perfekt, bis wir alle vier Jahre einen zusätzlichen Tag hinzufügen müssen, damit nicht alles durcheinander gerät. Es sei denn, das Jahr ist genau durch 100 teilbar, aber nicht durch 400, dann ist es kein Schaltjahr. Der gregorianische Kalender funktioniert also nicht wirklich. Er stellt vielmehr eine grobe Annäherung dar. Die inhärente Ungenauigkeit verstehen wir, aber trotzdem wissen wir nicht, wie wir sie beheben können. Also tun wir so, als sei alles normal, und alle vier Jahre fügen wir einen zusätzlichen Tag hinzu. Oder auch nicht, wenn es 1800, 1900 oder 2100 ist.

Andere Tiere benötigen nicht alle vier Jahre einen zusätzlichen Tag; ihre Welt entwickelt sich im Einklang mit den Jahreszeiten. Pflanzen benötigen keinen zusätzlichen Tag. Warum also der Mensch?

Die Ungenauigkeit des gregorianischen Kalenders bedeutet jedoch, dass wir alle im Jahr 2024 einen zusätzlichen Tag haben, um etwas Sinnvolles zu tun, etwas wirklich Wertvolles, wie den Besuch einer Architektur- und/oder Designausstellung.

Unsere Vorschläge für solche sinnvollen, lohnenswerten Unternehmungen für die 29 Tage im Februar 2024 und darüber hinaus führen uns nach Leipzig, Malmö, Kattowitz, Oslo und Jyväskylä.

5 New Architecture & Design Exhibitions for February 2024

Es gab einmal eine Zeit, da wurde fast alles vor Ort produziert. Jede Gemeinschaft hatte ihr Netzwerk von Produzenten, die gleichzeitig auch Wissen über Prozesse, Materialien, lokale Gegebenheiten usw. anhäuften. Seit einiger Zeit ist die Produktion jedoch abseits gelegen. Waren werden in anonymen Fabriken produziert, über Kontinente und durch zahllose Zwischenstationen transportiert. Damit ist nicht nur die Verbindung zwischen Produzent und Kunde unterbrochen, immer weniger Menschen verstehen zudem nicht mehr, wie Dinge produziert werden. Aber ließe sich trotz kultureller, sozialer und ökologischer Erkenntnisse ein Weg in Richtung Rückkehr zur lokalen Produktion finden? Mit der Ausstellung „New Urban Production“ erkundet die Halle 14 in Leipzig zukünftige Möglichkeiten.

Cow&Co by Ottonie von Roeder Anastasia Eggers, as seen at New Urban Production, Halle 14, Leipzig