(smow)Designtour 2012: Es ist Zeit, die Reisesocken hervorzuholen…

Der schottische Liedermacher Malcom Middleton nahm mit seinem Album „Waxing Gibbous“ von 2009 den Song „Red Travellin‘ Socks“ auf. Das ist eine muntere, für uns jedoch etwas zu plakative, Hass-Liebe-getränkte Ode an seine roten Reisesocken.

Diese Hass-Liebe sieht folgendermaßen aus: Wenn Middleton seine Socken trägt, fühlt er sich an die Freiheit der Straße erinnert, die ihn seine urinstinktiven Bedürfnisse erfüllen lässt – bis zu dem Zeitpunkt, wo der romantische Mythos des endlosen Highways auf dem heißen Asphalt zerrinnt und er sich wieder nach Hause sehnt. Die roten Socken symbolisieren seinen Frust und seine Hoffnungslosigkeit, die aus diesem Kreislauf zwischen Fern- und Heimweh resultieren.

„Bringt mich nach Hause, rote Wandersocken“, fordert er zuletzt, „Ich habe kein Geld mehr und diese Lieder satt….“.

Und dann, nach einer Weile, kommt es unweigerlich dazu, dass ihn seine roten Reisesocken, wie sie so vorwurfsvoll im gepflegten Kleiderschrankambiente liegen, daran erinnern, was er vermisst…

Malcolms rote Reisesocken entsprechen unserer Vitra Panton Chair Miniatur.

Aus keinem wirklich ersichtlichen Grund begleitet uns der kleine Kunststoff-Freischwinger seit ein paar Jahr auf unserem Weg durch das designaffine Europa. Natürlich fehlte er auch auf unserer umstrittenen  Tour zum Thema Verner Pantons Kopenhagen nicht. Und selbstverständlich wird er auch Teil unseres bevorstehenden Arne Jacobsen Porträts sein.

Aber warum ist die Panton Chair Miniatur nun so etwas wie unsere roten Socken?

So sehr wir das Fotografieren auch genießen, irgendwann kommt einfach ein Punkt auf unseren Reisen, wo der kleine Panton Chair wie eine bleierne Metapher in unserem Rucksack liegt und uns unseren routinierten Alltag vermissen lässt. Und ehe wir uns versehen, steht er schon wieder im Regal…

Unser treuer Reisegefährte vor Arne Jacobsens ehemaligem Haus in Kopenhagen

Während wir auf dem Rückweg von Neue Räume Zürich 2011 zugegebenermaßen noch überlegt haben, unseren kleinen Panton Chair aus dem Zug zu werfen, unterziehen wir ihn nun doch wieder voller Vorfreude auf den Designfrühling 2012 einer Hochglanzpolitur.

Denn es wird einiges zu sehen geben:

Am 13. Januar werden wir in Köln bei der Ausstellungseröffnung von „From Aalto to Zumthor – Architect Furniture“ im MAKK sein. Dabei schauen wir uns natürlich gleich die IMM Cologne 2012 inklusive Rahmenprogramm an.
Zu den potentiellen Highlights der Messe gehören die neue Outdoor-Kollektion von Richard Lampert, die Ausstellung „Made in Sishane“ und wie sich die Universitäten auf den Satellitenveranstaltungen in der Stadt machen.

Anfang Februar sind wir dann bei der Eröffnung der neuen Ronan und Erwan Bouroullec Ausstellung „Album“ im Vitra Design Museum in Weil am Rhein. Das haben wir in Bordeaux verpasst und freuen uns sehr darauf das endlich nachzuholen; … und natürlich darauf herauszufinden, wie ihre Yacht ankommt!

Ab 6. Februar sind wir in Stockholm beim alljährlichen Design Festival und der Möbelmesse dabei. Was auch ohne das Nennen von Details ganz klar schon als Highlight durchgeht.

Angesichts der Tatsache, dass unser (smow)Boss wohl auch erwarten wird, dass am Ende unserer Reisen so etwas wie „Arbeit“ steht, werden wir uns die Ausstellung „The Evolution of Object“ von Katrin Greiling ansehen, werden die „New tile designs“ von Claesson Koivisto Rune für Marrakech Design verfolgen und generell die aktuelle Lage der Designermöbelindustrie in Skandinavien begutachten.

Berichte, Fotos und Rückblicke werden wie gewohnt hier und auf unserer Facebook-Seite veröffentlicht.

stockholm february 2011

Stockholm. Februar, 2011

 

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