Literaturarchiv Marbach

Bauherr: Literaturmuseum der Moderne und Schiller-Nationalmuseum & Deutsches Literaturarchiv Marbach
Gestaltungskonzept: L2M3 Kommunikationsdesign GmbH, Stuttgart
Planung: smow Stuttgart
Jahr: 2024
Eingerichtete Bereiche: Museum / Ausstellungsräume

Über das Projekt
Im Jahr 2024 jährte sich Franz Kafkas Todestag zum 100. Mal. Aus diesem Anlass haben sich die drei Einrichtungen mit den größten Kafka-Beständen der Welt, die Israelische Nationalbibliothek, die Hauptbibliothek Oxford und das Literaturarchiv Marbach zusammengetan, um den Autor angemessen zu würdigen und in Szene zu setzen. Für die Ausstellung „Kafkas Echo“ im Literaturarchiv Marbach wurden hunderte Exponate von und über Kafka in eine kohärente Struktur gebracht und didaktisch so aufbereitet, dass sie für die Besucher zugänglich und verständlich wurden. Doch das allein reichte nicht aus. Um die Ausstellung auch visuell ansprechend und in ihrer Wirkung kraftvoll zu gestalten, bedurfte es einer ebenso durchdachten wie funktionalen Möblierung – eine Aufgabe so komplex und augenscheinlich vergleichbar mit den vielschichtigen und oft undurchdringlichen Werken Kafkas selbst. Das Stuttgarter Designstudio L2M3, das den vom Literaturarchiv ausgeschriebenen Wettbewerb gewann und für die Ausstellungsgestaltung verantwortlich war, entwickelte das szenografische Konzept. Erst als dieses finalisiert war und die Eröffnung bereits bevorstand, fiel die Entscheidung, die Ausstellung mit USM-Mobiliar zu realisieren. L2M3 bildete zusammen mit Simon Busse Studio (Industriedesign, Stuttgart) ein starkes Design-Team und entschied sich, smow Stuttgart als Experten für USM-Gestaltungen hinzuzuziehen.



Herausforderung
Kafkas Werk kreist immer wieder um Themen wie die Absurdität des Lebens, Entfremdung und die unerfüllte Sehnsucht nach Anerkennung. Seine Figuren sind Sinnbilder für die existenziellen Kämpfe des modernen Menschen. Wie lässt sich die Vielschichtigkeit eines solchen literarischen Giganten in einer Ausstellung erlebbar machen? Genau dieser Herausforderung stellten sich die Stuttgarter Einrichtungsexperten von smow bei der Möblierung der Ausstellung. Das Ziel war es, die kafkaeske Welt, die Tiefgründigkeit und Ambivalenz auch im Design und Layout der Ausstellung widerzuspiegeln. Dabei mussten die Möbel nicht nur die strengen musealen Anforderungen an Sicherheit und Klimakontrolle erfüllen, sondern sollten auch Kafkas komplexes literarisches Werk angemessen präsentieren. Die äußeren Anforderungen waren klar: Es musste schnell gehen, es musste praktikabel sein, und das Projekt musste innerhalb eines strikten Budgets umgesetzt werden.


Umsetzung
Nach dem ersten Treffen im Februar 2024 begann für die USM-Experten von smow Stuttgart ein intensiver Gestaltungsprozess, der in einem Sprint von nur zehn Wochen die Lieferung und das Feintuning der Ausstattung umfasste.
Wie in Kafkas Werken, in denen jede Entscheidung tiefgreifende Auswirkungen hat, erwies sich auch die praktische Umsetzung des Projekts als komplex und vielschichtig. Die hohen Anforderungen an Sicherheit und Präzision machten jeden Schritt zu einer besonderen Herausforderung – insbesondere im Hinblick auf das internationale Renommee und den 100. Geburtstag von Franz Kafka. Ein zentrales Anliegen war es, sowohl Diebstahlschutz zu gewährleisten als auch den Zugang für Personal und Forschende im laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten. Daher wurden die USM-Vitrinen mit speziellen Diebstahlschutzmechanismen ausgestattet, die zugleich eine schnelle Zugänglichkeit ermöglichten.
Darüber hinaus mussten die Möbel strenge Vorgaben bezüglich der Temperatur, Licht und Feuchtigkeit für die Exponate erfüllen. Die Beleuchtung der Exponate war auf maximal 50 Lux begrenzt, um Schäden durch Lichtstrahlen zu vermeiden. Einige besonders wertvolle Stücke wurden in einer Hohlkehle präsentiert, die smow Stuttgart nach der gestalterischen Planung von L2M3 mit eigens für die Ausstellung hergestellten satinierten Plexiglaselementen umsetzte.
Ein weiteres besonderes und ebenso kafkaeskes Element war der verspiegelte Saal, der nach den Ideen der Ausstellungsplaner von L2M3 mit Vitrinentürmen aus USM Haller-Modulen gestaltet wurde. Gemeinsam mit der Stuttgarter Firma AD wurde in einem mehrstufigen Auswahlprozess eine spezielle Spiegelfolie ausgesucht, die auf mehr als 300 Metalltablare mit höchster Präzision aufgezogen werden musste. Diese Spiegeloberflächen reflektierten nicht nur die Parabeln Kafkas, sondern trugen auch zur einzigartigen Atmosphäre in diesem Teil der Ausstellung bei. Die verspiegelten Vitrinentürme, die sinnbildlich den Ausstellungstitel »Kafkas Echo« im Raum erlebbar machen, oder die satinierten Plexiglaselemente, die den Blick subtil lenken, schufen eine rätselhafte, fast surreal wirkende Ausstellungsatmosphäre, die Kafkas Werke förmlich zum Leben erweckte.
Die Aufgabe war gewaltig, doch durch ein vorbildliches Teamwork aller Beteiligten konnte sichergestellt werden, dass die Ausstellung "Kafkas Echo" nicht nur inhaltlich, sondern auch in ihrer Präsentation höchsten Ansprüchen gerecht werden konnte.




Produktübersicht
Projektverantwortung

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