Der Fall des Vitra-Zauns

Schon im März 2011 beklagten wir, dass die Vitra-Produktionsstätte in Weil am Rhein von einem Zaun umgeben ist, der den gesamten Blick über den Vitra-Campus unterbricht. Vor dem Bau des VitraHauses hatte sich keiner an dem Zaun gestört – danach jedoch schon…

Wie seinerzeit Ronald Reagan beschwerten wir uns: “Herr Fehlbaum, reißen Sie diese Mauer nieder! Oder versetzen Sie sie wenigstens um ein Stück! Bitte.”. Michail Gorbatschow brauchte zweieinhalb Jahre für seine Antwort an Ronald Reagan. Auch bei uns hat es um die dreißig Monate gedauert, bis wir auf unsere Beschwerde eine positive Antwort bekommen haben.

Ab November 2013 werden sich die Besucher des Vitra-Hauses und des Vitra Design Museums nämlich sehr viel freier und unabhängiger auf dem Gelände des Vitra-Campus bewegen können. Was für eine erfreuliche Entwicklung!

Im Gegensatz zum Fall der Berliner Mauer war der des Vitra-Zauns allerdings nur ein partieller. In den kommenden Monaten soll der ursprüngliche Verlauf des Zauns geändert werden. Der neue Zaun verläuft dann nicht mehr um die Ecke des Parkplatzes, sondern wird scharf links am Buckminster Fuller Dome abbiegen und dann zu der von Alvaro Siza entworfenen Produktionshalle führen.

In Ergänzung zum neuen Zaun hat Alvaro Siza einen neuen Fußweg geplant. Dieser folgt dem Verlauf des Zauns, bevor er die Besucher vor Sizas Produktionshalle führt und dann weiter zum Feuerwehrhaus von Zaha Hadid.

Vervollständigt wird die Umgestaltung durch eine neue Wiesenfläche vor dem VitraHaus mit Möglichkeiten zum Sitzen und mit noch mehr Kirschbäumen.

Die Architektur verbleibt allerdings hinter dem Zaun, und so wird auch der Blick auf den Buckminster Fuller Dome und die Jean Prouvé Tankstelle nach wie vor vom Vitra-Zaun unterbrochen.

Für die Besucher heißt das allerdings, dass sie die Arbeiten aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten können. Darüber hinaus hat der zusätzliche öffentliche Platz vor dem VitraHaus den positiven Effekt, dass das gesamte Areal weniger beengend und überfrachtet erscheint, als es jetzt der Fall ist.

Wir sehen immer noch keinen Grund, warum der Zaun nicht nahe der Straße, also zwischen die Frank Gehry Produktionshalle und Jean Prouvés Tankstelle platziert werden sollte, sodass alle Objekte zugänglich würden.

Möglicherweise würden dann weniger Besucher für die Architektur-Führung Eintritt bezahlen, aber wir denken, dass auch dann die Mehrheit die Besichtigung der Gebäude mit Führung bevorzugen würde.

So schön und willkommen dieser Anfang also auch ist – David Hasselhoff wartet hinter den Kulissen und würde sich sehr freuen während der „Campus-Sommernachtskonzert-Saison“ aufzutreten!

 

Der Vitra Campus mit neuem Zaun und Fußweg

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