Bauherr: GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig
Planung: smow
Jahr: 2024
Eingerichtete Bereiche: Ausstellung im Foyer des Museums
„Stuhlklassiker zum Be-/Sitzen“ – das Motto des smow Pop-ups im GRASSI Museum Leipzig wurde wörtlich genommen. Über sechs Monate hinweg verwandelte sich das Museum in einen Ort, der Designklassiker auf völlig neue Weise zugänglich machte. Das Konzept des Projekts war ebenso innovativ wie einladend: eine öffentlich zugängliche Ausstellung sollte es Museumsgästen ermöglichen, Designklassiker nicht nur zu betrachten, sondern selbst zu erleben und auszuprobieren. In einem inspirierenden Ambiente hatten die Besuchenden die seltene Gelegenheit, auf weltbekannten Stuhlklassikern Platz zu nehmen.
Das Projekt entstand vor dem Hintergrund der langjährigen, freundschaftlichen Beziehung zwischen dem GRASSI Museum und smow und anlässlich des 150. Jubiläum des GRASSI Museums. Die ausgestellten Ikonen des Möbeldesigns “zum Sitzen und Be-Sitzen” boten nicht nur ein inspirierendes Erlebnis, sondern schlugen auch eine Brücke zwischen Kunst, Kultur und Design im Alltag.
Die zentrale Herausforderung des smow Pop-ups im GRASSI Museum bestand darin, eine Balance zwischen kulturellem Erlebnis und Markenpräsenz zu schaffen. Es galt, das Interesse designaffiner Museumsgäste zu wecken, ohne den musealen Charakter des Projekts zu überlagern. Die Inszenierung der Designklassiker musste sowohl als inspirierendes Ausstellungskonzept überzeugen als auch eine direkte Verbindung zur Marke smow herstellen. Gleichzeitig war es essentiell, den Besuchenden die Möglichkeit zu geben, die ausgestellten Möbel nicht nur als Kunstobjekte zu betrachten, sondern sie durch aktives Erleben – beim Be-Sitzen und Ausprobieren – in ihren Alltag zu übertragen.
Besonders anspruchsvoll war die Umsetzung im architektonisch herausfordernden Bereich zwischen zwei Museen mit unterschiedlichen Institutionen. Das Pop-up musste sich harmonisch in das Foyer einfügen, wobei sowohl die gestalterischen als auch die funktionalen Vorgaben eines öffentlichen Raums berücksichtigt werden mussten. Dies umfasste unter anderem Brandschutzvorgaben, die exakte Einhaltung von Fluchtwegen sowie die Verwendung nicht entflammbarer Materialien für die Ausstattung.
Hinzu kam, dass das Budget für das Pop-up nur minimal war und sich lediglich aus einem Sponsoring von smow Leipzig und Jörg Meinel persönlich speiste. Die Stühle waren größtenteils Leihgaben von Designmöbel-Herstellern, die das Projekt begeistert unterstützten. Ein besonderes Zeichen der Wertschätzung war die Entscheidung Thonets, dem GRASSI Museum die ausgestellten Thonet-Klassiker nach Ende der Laufzeit zu schenken.
Eine weitere knifflige Aufgabe bestand darin, aus der Vielzahl herausragender Designklassiker die passenden Stühle für das Ausstellungskonzept auszuwählen. Die sorgfältige Auswahl der Möbel machte die Ausstellung zu einer Reise durch die Epochen des Möbeldesigns und veranschaulichte, wie ästhetische und technologische Entwicklungen in diesen Ikonen greifbar werden. Jeder der präsentierten Stühle verkörperte dabei eine besondere Geschichte oder ein einzigartiges Merkmal. Die typischen smow-Klammern fanden sich in der Inszenierung wieder, insbesondere auf den Teppichen, die in ihrer Form das smow-Logo aufgriffen. Die Kombination aus historischer Bedeutung, erlebbarer Funktionalität und subtiler Markenpräsenz verlieh dem Konzept seinen besonderen Reiz.
In der Umsetzung des smow Pop-ups bestand die zentrale Idee darin, Designgeschichte nicht nur museal zu präsentieren, sondern sie für die Besuchenden erlebbar zu machen. Dabei standen drei Schlüsselelemente im Fokus: die durchdachte Konzeption der Stuhl-Inseln, die gezielte Auswahl des Teppichs als verbindendes Gestaltungselement sowie die informativen Aufsteller, die den kulturellen und kommerziellen Bogen spannten.
Die Stuhl-Inseln: Eine Reise durch die Epochen des Designs
Jede der vier Stuhl-Inseln wurde nach einem spezifischen thematischen Schwerpunkt konzipiert, der wiederum die jeweilige Entstehungszeit der präsentierten Stühle widerspiegelte. So entstand eine kuratierte Reise durch die Designgeschichte, begonnen mit Thonet-Klassikern in ihrer innovativen Eleganz des Bugholzes, besonders intelligenten Designerstühlen, die mit interessanten Materialien oder Herstellungsprozessen aufwarten über Lounge Chairs als Stars jeder Einrichtung, die Design mit höchstem Sitzkomfort verbinden bis hin zu Dining Chairs, die funktionalen Ikonen in den Essbereichen.
Der Teppich: Grenzen setzen, Verbindungen schaffen
Die Auswahl des Teppichs spielte eine zentrale Rolle im gestalterischen Konzept. Als öffentlicher Raum stellte das Museum spezifische Anforderungen an das Material – insbesondere hinsichtlich der Nicht-Entflammbarkeit. Darüber hinaus war die Farbgestaltung essentiell, um die Inseln visuell klar voneinander zu trennen, während sie gleichzeitig als zusammenhängendes Pop-up wahrgenommen wurden. Die Form des Teppichs – inspiriert von den smow-Klammern im Logo – verstärkte nicht nur den Wiedererkennungswert der Marke, sondern machte die Ausstellung zu einem unverwechselbaren smow-Projekt. Die Klammern wurden dabei so platziert, dass sie die Besuchenden von Insel zu Insel leiteten und sie auf eine kuratierte Reise durch die verschiedenen Epochen und ikonischen Entwürfe der Designwelt führten.
Die Aufsteller: Information trifft Interaktion
Um den Besuchenden ein umfassendes Verständnis der ausgestellten Stücke zu ermöglichen, wurden pro Stuhl-Insel zwei Aufsteller integriert. Ein allgemeiner Aufsteller führte in das jeweilige Thema der Insel ein und stellte die Verbindung zwischen den präsentierten Stühlen her, während ein zweiter Aufsteller detaillierte Informationen zu den einzelnen Stühlen lieferte, ihre Geschichte, Designmerkmale und Bedeutung erläuterte. Ergänzt wurden die Aufsteller durch QR-Codes, die sowohl auf die Themenseite des smow Pop-ups als auch auf die jeweiligen Produktseiten im smow-Onlineshop verwiesen. So entstand die konzeptuell gewünschte direkte Verbindung zwischen Ausstellung und kommerziellem Ansatz – die Gäste konnten sich nicht nur informieren, sondern die Designklassiker auch direkt als Originale erwerben.
Ein Rundum-Erlebnis für designaffine Museumsgäste
Durch die sorgfältige Konzeption der Stuhl-Inseln, den strategisch eingesetzten Teppich als verbindendes Element und die interaktiven Aufsteller entstand ein immersives Ausstellungserlebnis. Das smow Pop-up im GRASSI Museum verband Kultur, Designgeschichte und Markenpräsenz auf elegante Weise und lud die Besuchenden dazu ein, Design nicht nur zu betrachten, sondern aktiv zu erleben.
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