Es geht uns hier nicht um die Situla (lat. „Eimer“) von Gotofredo selbst, sondern um das, was auf dem kleinen, filigran geschnitzten Elfenbeinobjekt aus dem 10. Jahrhundert abgebildet ist: Die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes schreiben ihre Evangelien, wie wir annehmen, an höhenverstellbaren Pulten.
Die letzten Tage des Sommers sind vorüber. Jetzt gilt es sich daran zu erinnern, dass der Winter nicht nur kalt, nass, dunkel und trostlos ist, sondern seine ganz eigenen Freuden und Vergnügungen mit sich bringt. Den frischen Tagen, langen angenehmen Abenden und wärmenden Kaminfeuern wollen wir einige ausgedehnte Besuche von Architektur- und Designausstellungen hinzufügen. Unsere Empfehlungen für neue Ausstellungen führen im Oktober 2020 nach München, Mailand, Rotterdam, Philadelphia und Brüssel. Und wie immer in diesen Zeiten: Machen Sie sich bitte im Voraus mit den aktuellen Regeln bezüglich Eintrittskarten, Einlass, Sicherheit, Hygiene, Garderobe usw. vertraut.
Abgesehen von der unvermeidlichen Verdichtung bereits realisierter Projekte war das Hauptthema der Mailänder Möbelmesse 2019 der wachsende Datenhunger der internationalen Möbelindustrie. Ein Thema, das uns sehr viel intensiver beschäftigt hat, als die Präsentationen der Stände. Dieser Datenhunger hat sich in Mailand 2019 in einem exponentiellen Anstieg der Hersteller niedergeschlagen, die potenzielle Standbesucher entweder vorab registrieren oder das Messeticket scannen wollten bzw. eine Visitenkarte verlangten, bevor man auf den Stand gelassen wurde. Allerdings ist hier weder Zeit noch Raum sich länger darüber aufzuregen. Wir werden jedoch später darauf zurückkommen, nicht zuletzt, weil das Ausmaß der Entwicklungen, die wir in Mailand 2019 erlebt haben, darauf hindeutet, dass sich neue Normen etablieren werden, und das ist nicht gut so.
Ansonsten waren die Mailänder Messehallen 2019 belebter und das Wetter kühler als in den Jahren zuvor. Verzweiflung und Freude standen allerdings so nah beieinander wie jedes Jahr. Uns mögen ein, zwei Juwelen entgangen sein, weil wir uns entschieden haben unsere Daten nicht weiterzugeben, was letztendlich dazu geführt hat, dass wir nicht an allzu vielen Ständen waren. In diesem Sinne also unsere smow High Five der Mailänder Möbelmesse 2019!
Auf der Mailänder Möbelmesse 2018 geht es (zumindest unter den eher designorientierten Herstellern) im allgemeinen um Konsolidierung, das heißt vor allem um neue Materialien, neue Farben, leichte Änderungen an bestehenden Objekten. Die eine oder andere Möbelfamilie präsentiert zudem stolz ihre neuesten Mitglieder. Kein Wunder, denn eine Mailänder Spezialität ist traditionell das Neue um des Neuen willen zu präsentieren – der Irrglaube man müsse jedes Jahr etwas Neues auf den Markt bringen. Das muss man nicht!
Man präsentiert etwas Neues, wenn man etwas Neues zu sagen hat, etwas beizutragen hat, das eine neue Bedeutung hat. Ein paar Projekte waren zu finden, die auch etwas Neues zu sagen haben, die etwas Neues, Sinnvolles beisteuern – wenn auch vielleicht gerade mal eine Handvoll. Sicherlich hätten wir ein weiteres Projekt hinzufügen können, um das Quintett vollständig zu machen. Einen Mangel an Kandidaten, aus denen wir hätten wählen können gab es nicht. Aber so wie wir nicht erwarten, dass die Hersteller etwas Neues, sondern um der Qualität willen veröffentlichen, so veröffentlichen wir auch nichts nur damit die Fünf vollständig sind…
Wie immer haben wir nicht alles gesehen, haben ohne Frage Sachen verpasst, die wir nicht hätten verpassen sollen – und bitten hierfür vorab um Entschuldigung. In diesem Sinne aber unsere „Mailänder Möbelmesse 2018: High Four!!“
Mit seinen beiden Gesichtern blickt der römische Gott Janus gleichzeitig nach vorne und zurück und steht so in ständiger Wachsamkeit über Übergänge, den Lauf der Zeit, den Beginn, das Ende. Die Verbindung zum Monat Januar ist leicht hergestellt, zu jenem Monat des Jahres, in dem wir immer gleichermaßen reflektieren und hoffen. Komplexer ist es, eine Verbindung zu einer gut ausgearbeiteten Architektur- und Designausstellung herzustellen, die mühelos die Reflexionen der Vergangenheit mit Vorschlägen, Visionen und Aufregung in Hinblick auf die Zukunft verbindet. Nichts ist so existent, wie es isoliert ist. Und alles erfordert einen Übergang.
Unsere fünf Ausstellungstipps für den Januar 2018 finden Sie in San Francisco, Brüssel, Basel, Mailand und Köln.
Mit seinen zwei Gesichtern schaut der römische Gott Janus gleichzeitig nach vorn und nach hinten – er überblickt den Wandel, die vergehende Zeit, Anfang und Ende. Eine ähnliche Verbindung ergibt sich im Januar, dem Monat des Jahres in dem wir in gleichem Maß zurück und nach vorne schauen. Schwieriger ist diese Verbindung bei einer gut konzipierten Architektur- oder Designausstellung herzustellen, in diesem Fall wäre das eine Ausstellung, die mühelos Reflexionen über die Vergangenheit mit Vorschlägen, Visionen und Begeisterung für die Zukunft verbindet. Nichts existiert schließlich losgelöst aus sich allein, stattdessen entsteht alles aus einem Wandel heraus.
Unsere 5 Torwächter im Januar 2018 sind in San Francisco, Brüssel, Basel, Mailand und Köln zu finden.
Wie die treuen Leser unseres Blogs sicher wissen werden, machen uns nur wenige Dinge so fertig wie die Möbelmesse Mailand. Jedes Jahr ist unser einziger Wunsch auf dem Weg über die Alpen, dass wir etwas finden werden, für das sich der Weg gelohnt haben wird. Die Möbelmesse Mailand 2017 hat sehr viel mehr solcher Momente hervorgebracht als üblich und so werden wir wohl auch im nächsten Jahr wieder dabei sein!
Unsere High Five der Mailänder Möbelmesse 2017!
Jedes Mal, wenn wir in Mailand sind – sei es für die Milan Design Week oder einfach um die Stadt
Das dänische Label Hay wurde 2002 gegründet und entwickelte sich schnell zu einem bedeutenden Hersteller auf dem europäischen Markt für
Auf der Mailänder Möbelmesse Salone del mobile fünf herausragende Produkte auszusuchen, ist für den normalen Beobachter eine nahezu unmögliche Aufgabe,
Wenn man den Etymologen Glauben schenken kann, entstammt der Begriff „April“ dem lateinischen Verb „aperire“ – aufdecken, öffnen. Unsere Vorfahren bezogen
Der Dezember kann bekanntlich ein sehr anstrengender Monat werden: Nicht nur soll man ständig an die Anderen denken, man ist
Gefeiert als die Rettung des Designs. Denunziert als Kitsch. Frisch & belebend. Eitel & hochnäsig. Ein Wendepunkt in der Designgeschichte.
Wie schon Noël Coward bekanntermaßen festhielt, gehen nur verrückte Hunde und Engländer während der Mittagshitze nach draußen und genauso erfordert
Zur Feier des 50. Geburtstages des modularen Möbelbausystems von Fritz Haller und Paul Schärer initiierte USM eine Reihe von Meisterklassen,
Aus Gründen, die viel zu abstrakt, ungreifbar und potentiell ehrenrührig sind, um sie hier zu erläutern, haben wir nicht über
Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts waren die in Wien ansässigen J. & J. Kohn daran beteiligt, Österreich-Ungarn als
Im inzwischen verschwommenen Jahr 2014 präsentierte das Grassi Museum für Angewandte Kunst zu Leipzig „Sitzen – Liegen – Schaukeln. Möbel
Eine trübe Kühle am Morgen und müde zur Schule trabende Kinder machen die Tatsache, dass sich der Sommer langsam seinem
Wir beenden unsere Berichterstattung über die Mailänder Möbelmesse 2014 mit einem Hersteller, den wir bewundern, über den zu schreiben es
Wir hätten es kommen sehen müssen: Nach der Übernahme durch Vitra 2013 hat Artek jetzt begonnen, mit führenden Designern aus
„Okay, gibt es in diesem Jahr in Mailand IRGENDETWAS von Interesse zu sehen?“, fragte der Dezeen-Gründer und -Chefredakteur Marcus Fairs
Nach einem relativ ruhigen und zivilisierten Juli sowie einem ähnlichen August stieg im September unser Arbeitspensum auf ziemlich unlogische Weise
Industriedesign ist wie jeder Dummkopf weiß ein wunderbares Beispiel für die kulturelle Überlegenheit des Nordens. Genährt durch Wissenschaft und ermutigt
Vor einigen Wochen haben wir in unserem Post zur Eröffnung der Droog Lab Ausstellung „The New Original“ in Guangzhou, China geschrieben „wie