In den Alpenregionen Europas beginnt im September der sogenannte Almabtrieb, die alljährliche Wanderung der Rinder, Schafe und Ziegen von ihren Hochweiden in die weit, weit unten liegenden Täler.
Diese Wanderung wird unternommen, weil, wie die Rinder, Schafe und Ziegen der Alpen von Natur aus wissen, der September der Monat ist, in dem die weltweite Gemeinschaft der Architektur- und Designmuseen langsam ihre Sommersiesta beendet und beginnt, uns zu ihren Ausstellungsprogrammen für Herbst und Winter einzuladen.
Diese Wanderung scheint sich im September 2023 besonders zu lohnen, denn er ist voller neuer Ausstellungen, die genauso verlockend und ansprechend sind wie die kräuterreichen Weiden einer Alm. Tatsächlich ist die Ernte im September 2023 derart reichhaltig, dass wir sogar zwei Listen hätten schreiben können. Der Redlichkeit halber bleiben wir jedoch bei einer Liste.
Hier sind unsere fünf Gründe, um sich von der frischen Luft und dem grünen, grünen Gras der Hochalmen zu verabschieden und in die Stadt zu begeben. Sie finden diese Ausstellungen in Frankfurt, New York, Kolding, Wien und Malmö…
Im September 1839 verbrachten Henry David Thoreau und sein Bruder John zwei Wochen auf den Flüssen Concord River und Merrimack River an der Grenze zwischen Massachusetts und New Hampshire. Motiviert war diese Bootsreise durch Thoreaus langjährige Beobachtung des Concord River mit all seinem Treibgut und seinen Tieren, die an ihm vorbei schwammen und „ihr Schicksal erfüllten“. Sie inspirierten Thoreau dazu, „[sich] auf seinen Schoß zu setzen und [sich] treiben zu lassen, wo immer er [ihn] tragen würde.“„1
Dahinter verbirgt sich nicht nur eine sehr positive Lebenseinstellung, sondern auch die beste innere Haltung für den Besuch einer Architektur- und/oder Designausstellung: Lassen Sie sich treiben und schauen Sie, wohin Sie die Ausstellung trägt.
Unsere fünf ausgewählten Ausstellungen, die Sie im September 2022 in unbekannte Gefilde entführen werden, sind in Frankfurt, Hornu, Kolding, Rotterdam und Los Angeles zu finden.
„November’s night is dark and drear, The dullest month of all the year“ (Die Novembernacht ist dunkel und trist, der trübste Monat des ganzen Jahres), so heißt es bei der britischen Dichterin und Romanautorin Letitia Elizabeth Landon im Jahr 1836. Jedoch war auch hier nicht alles düster, denn, wie es weiter heißt: „der Novemberabend, der sich nun um Mrs. Camerons Haus schloss, war von sehr heiterer Natur. „*
Diese Heiterkeit in Mrs. Camerons Haus, bzw. ihrer Schule wird durch die bevorstehende jährliche Preisverleihung und den Ball der Schule hervorgerufen; eine Heiterkeit, die die triste Dunkelheit des Novemberabends vertreibt. Genau dieser Effekt kann sich auch durch die intellektuelle Anregung einer Architektur- und/oder Designausstellung einstellen.
Die von uns empfohlenen Anlässe zur Zerstreuung im November 2021 finden Sie in Frankfurt, Basel, Dresden, Miami Beach und München.
Unser Verhältnis zur Farbe ist unweigerlich von der jeweiligen Kultur geprägt, in der wir aufwachsen. Dieser Umstand führt wiederum unweigerlich dazu, dass wir im Hinblick auf Psychologie, Wirkung und Verwendung alle eine relativ streng definierte Auffassung von Farben haben.
Mit der Ausstellung “Grüner Himmel, Blaues Gras. Farben ordnen Welten” erörtert das Weltkulturen Museum Frankfurt die kulturelle Relevanz und die sozialen Funktionen von Farbe in diversen Kontexten und lädt so dazu ein, unsere Beziehung zur Farbe und zu der Welt, die sie codiert, zu erweitern.
Wir sind es zwar gewohnt, dass bei der Vorbereitung und Zusammenstellung unserer monatlichen Empfehlungen zu Architektur- und Designausstellungen unterschiedliche Komplikationen auftreten, doch im November 2020 haben sie ein nie dagewesenes Ausmaß angenommen. Und so war es diesmal nicht möglich, sich nach Zähneknirschen, Wehklagen und ängstlichem Warten mit einem Lieblingsgetränk und einer Tüte Chips zu entspannen und über den nächsten Post nachzudenken.
Erstens führten die kurzfristigen Änderungen der deutschen Corona-Beschränkungen dazu, dass die geplante Eröffnung von zwei unserer fünf Ausstellungen auf den Dezember verschoben wurde. Dann hat ein Museum in der Schweiz aus Gründen, die nicht genannt wurden und noch immer unklar sind, eine Ausstellung abgesagt. Wir haben die Empfehlungen für die beiden deutschen Ausstellungen beibehalten, weil sie, wenn alles gut läuft, im Dezember eröffnet werden, den Tipp für die ausfallende Schweizer Ausstellung jedoch ersetzt. Also sind unter unseren fünf Ausstellungsempfehlungen im November zwei Ausstellungen, die in Jyväskylä und Oslo eröffnet werden und drei Ausstellungen, die in Frankfurt, Hamburg und Leipzig eröffnet werden, die eigentlich im November eröffnet worden wären, jetzt aber mit leichter Verspätung eröffnet werden.
Wo sind jetzt also die Chips… ?
Wie immer in diesen Zeiten: Machen Sie sich bitte vor dem Besuch eines Museums mit den aktuellen Regeln bezüglich Eintrittskarten, Sicherheit, Hygiene, Garderobe usw. vertraut. Und bleiben Sie bei Ihrem Besuch verantwortungsbewusst und vor allem neugierig…
Es ist zwar richtig und relevant, dass das Jubiläum des Bauhaus‘ Weimar genutzt wird, um tiefer in die Geschichte der Institution und der Zwischenkriegsmoderne einzutauchen, trotz allem sind Design und Architektur aber immer noch mehr als das Bauhaus. Im Anschluss an unser Bauhaus Spezial im Oktober haben wir jetzt fünf allgemeinere, hoffentlich nicht langweilige, Empfehlungen für Architektur- und Designausstellungen erarbeitet, die im Oktober 2019 in Groningen, Frankfurt, New York, Stockholm und Weil am Rhein eröffnet wurden.
„Hüte dich vor den Iden des März“ soll der Wahrsager Spurinna Julius Caesar angeblich gewarnt haben und wahrscheinlich bedauert dieser
Frankfurts damaliger Bürgermeister Ludwig Landmann schrieb 1926, eine neue Generation, ein neues Zeitalter, müsse Formen und Haltungen für ihre innere und äußere Welt entwickeln, die ihrem Wunsch nach Wohlbefinden und ihren Idealen entsprechen.1
Die Ausstellung „Moderne am Main 1919-1933“ im Museum Angewandte Kunst Frankfurt zeigt diese Entwicklungen in Frankfurt und Umgebung und beleuchtet besonders den Beitrag, den die Region zum Verständnis von Architektur und Design zwischen den Kriegen geleistet hat und das Erbe davon.
„Die Tätigkeit des Architekten ist eine Tätigkeit der Organisation. Das Wohnhaus ist die realisierte Organisation unserer Lebensgewohnheiten“1, so die österreichische Architektin Margarete Lihotzky im Jahr 1921.
Im Verlauf ihrer langen, vielseitigen Karriere demonstrierte sie wiederholt, was sie darunter verstand – am berühmtesten, wenn auch sehr knapp, mit einem Küchendesign.
Die Ursache, warum die meisten von uns den Großteil ihrer Neujahrsvorsätze nicht einhalten, liegt vor allem darin, dass wir entweder beschließen Dinge aufzugeben, die uns Spaß machen, oder beschließen Dinge zu tun, die uns keinen Spaß machen. Klüger wäre es da wohl, einfach mehr von dem zu tun, was einem Spaß macht, und sich so nicht nur ein erreichbares Ziel zu setzen, sondern auch ein Ziel, das einem (so es erfüllt wird) spirituell, intellektuell, emotional und physisch Gewinn bringt. In diesem Sinne versprechen wir alle im Jahr 2019 mehr Architektur- und Designausstellungen zu besuchen als im Vorjahr. Einverstanden?
Unsere 5 Ausstellungstipps für Januar 2019 sind in Frankfurt, Malmö, New York, Berlin und Stuttgart zu finden …
Während Frankfurt für sich beanspruchen kann der Geburtsort des deutschen Dichters, Dramatikers, Wissenschaftlers, Staatsmannes usw. Johann Wolfgang von Goethe zu sein, war das Nahe gelegene Offenbach nicht nur der Geburtsort seiner fast verheirateten und langjährigen Geliebten Lili Schönemann, sondern es war auch die damalige, relative Ruhe von Offenbach, in der sich Goethes Liebe zu Lili entwickelte und wuchs; „Lili war die erste Person, die ich zutiefst liebte, und vielleicht war sie die letzte“. Das habe, so wird berichtet, der achtzigjährige Goethe einem Freund anvertraut.
Hätte eine solche Liebe dem Besuch des Rundgangs 2018 an der Hochschule für Gestaltung standgehalten? Würden wir uns unserer eigenen Lili noch immer so verbunden fühlen?
Zwar hängt die Entwicklung des Produktdesigns grundsätzlich immer auch von der technologischen Entwicklung ab, besonders zutreffend ist dies allerdings im Zusammenhang mit Lichtdesign: Seitdem in einer neolithischen Höhle erstmals ein Brennstab eingesetzt wurde um eine entspannte Abendatmosphäre zu kreieren, sind technologische Entwicklungen die treibende Kraft bei der Entwicklung des Lichtdesigns – in formaler, funktionaler und technischer Hinsicht.
Der Charakter der „Light + Building Frankfurt“ wird von der Tatsache bestimmt, dass es bei der Messe eher um „Licht in Gebäuden und um Gebäude herum“ geht. Was bedeutet, dass sich die Mehrzahl der vorgestellten Projekte um technische Beleuchtung in architektonischen Zusammenhängen dreht. Und die meisten Hersteller sind was die technische Entwicklung angeht auf dem Vormarsch: Die Demonstration technischer Kompetenz ist deshalb ein Schlüsselelement bei der Selbstdarstellung eines jeden Herstellers. Das bedeutet aber auch zwangsläufig, dass die Funktionalität durch die sehr spezifische Art der Nutzung weitgehend vordefiniert ist, während die Form in vielen Fällen zu kurz kommt. Ein kleiner Teil der „Light + Building“ präsentiert jedoch Objekte mit mehr Freiheit. Dort findet man einige Designprojekte, die neben technologischer Innovationen auch neue formale und funktionale Lösungen und damit ein neues Verständnis dessen, was Beleuchtung sein kann beziehungsweise sollte anbieten.
Wie immer haben wir nicht alles gesehen, das ein oder andere verpasst (entschuldigt uns dafür), aber vor diesem Hintergrund und in keiner bestimmten Reihenfolge, unsere „Light + Building Frankfurt 2018“ High Five!
Fragestellungen, mehr oder weniger kontroverser Art, sind dem treuen Leser unseres Blogs vermutlich vertraut. Eine Frage, die hier aber ganz sicher noch nicht gestellt und noch weniger beantwortet wurde, ist die danach, was smow eigentlich ist. Klar, wir sind ein Händler für Möbel, Leuchten und Wohnaccessoires, der seine Artikel über einen Onlineshop sowie eine Reihe von Stores vertreibt.
Doch das erklärt nur einen Teil des Ganzen – nämlich was smow macht. Aber was ist smow und wie funktioniert das Netzwerk aus smow Onlineshop und den smow Stores? Bisher fehlte uns der passende Begriff, doch vor Kurzem sind wir auf eine Handelsinstitution gestoßen, deren Ähnlichkeit mit smow frappierend ist und mit der sich das Wesen smows vielleicht am besten erklären lässt: die Hanse.
Architekten sind immer erpicht darauf zu betonen, dass sie im Interesse der Gesellschaft handeln, für die Gesellschaft arbeiten; und das häufig ganz selbstlos. Und doch polarisiert nur Weniges unsere Gesellschaft so wie die Architektur. Und nur wenig Architektur polarisiert so wie der Brutalismus. Während sich im Diskurs um die Architekturstile moderate Positionen in der Mitte treffen können, um objektiv ihre gegenseitigen Positionen zu verteidigen, gibt es beim Brutalismus keine Moderaten. Mit der Ausstellung „SOS Brutalismus – Rettet die Betonmonster!“ wird das Deutsche Architekturmuseum zu dieser objektiven Mitte und ermöglicht so eine sehr willkommene Diskussion über den Brutalismus, seine Ursprünge und sein Erbe.
„Das Problem der Errichtung von Wohnungen zu tragbaren Mieten für die mindestbemittelte Schicht der Bevölkerung steht heute im Vordergrund des Interesses in fast allen zivilisierten Ländern“. Mit diesen Worten lud der „Congrès Internationaux d’Architecture Moderne“, kurz CIAM, zu seinem zweiten Kongress, einem dreitägigen Event ein, das am Donnerstag, den 24.Oktober 1929 im Palmengarten Frankfurt am Main begann, und bei dem einige der führenden Vertreter der Architektur aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen nach potentiellen Lösungen für dieses so drängende Problem suchten. Der Erfolg des Frankfurter Kongresses wird besonders deutlich, wenn man sieht welche Bedeutung einer Einladung heutzutage hat.
Im September fällt es uns zugegebenermaßen am schwersten, die fünf Empfehlungen für Architektur- und Designausstellungen zusammenzutragen: die Mehrzahl der Ausstellungen endet nämlich erst im tiefen europäischen Winter. Und so sind wir, die wir hier sitzen und hoffen, dass der Sommer noch ein kleines bisschen länger geht, gezwungen uns über Winterjacken und Handschuhe Gedanken zu machen. Bevor es wirklich Winter wird, sollte man also besser gleich nach draußen gehen und sich eine Ausstellung anschauen. Unsere 5 Empfehlungen für den September 2017 umfassen neue Ausstellungen in Weil am Rhein, Los Angeles, Utrecht, Frankfurt und Malmö…
Auf der nördlichen Halbkugel markiert der Juni in astronomischer wie meteorologischer Hinsicht den Sommeranfang – auf der südlichen Halbkugel hingegen den Beginn des Winters.
Die einen frohlocken, die anderen lamentieren… und wir kriegen es mal wieder gar nicht mit, weil wir so beschäftigt damit sind, Architektur- und Designausstellungen durchzugehen. Unsere 5 Empfehlungen für den Juni 2017 sind Ausstellungen in Den Haag, Frankfurt, New York, Leipzig und Brüssel.
Obgleich noch kein endgültiger Beweis vorliegt, hat sich in den letzten Jahren die Annahme durchgesetzt, dass sich langes Sitzen negativ auf die Gesundheit auswirken kann und dass diejenigen, die berufsbedingt viel sitzen, regelmäßig stehen, sich bewegen und ihre Arbeitsposition ändern sollten.
Aber was ist mit denen, die das nicht können? Mit denen, deren Jobs nun einmal langes Sitzen voraussetzen?
Der deutsche Designer und Silberschmied Christian Dell ist wohl am bekanntesten für seine zahlreichen Leuchtendesigns, die er in den 1920er- und 1930er-Jahren entwickelte.
Christian Dell war allerdings auch ein Pionier des Kunststoffdesigns – wenn auch nur für sehr kurze Zeit.
Der deutsche Architekt und Designer Ferdinand Kramer übertrug nicht nur die neuen Konstruktions- und Designgrundsätze, die in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen aufkamen, in seine Architektur, seine Möbel- und Produktdesigns – er war in diesem Zusammenhang auch ein sehr eloquenter Autor und half, bzw. hilft dabei die Hintergründe funktionalistischer Ideale und all das, was diese Ideale so faszinierend macht, zu verstehen.
In unserem Interview mit Marcel Kabisch, dem Gründer und kreativem Kopf hinter dem deutschen Label Feinserie, erklärte er uns: Das,
Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich bei der Light + Bulding in Frankfurt größtenteils um eine Messe für Architekturbeleuchtung
In seinem Empfehlungsschreiben für Christian Dell, anlässlich dessen Weggangs von der Kunsthochschule Frankfurt, schrieb der Direktor der Schule, Fritz Wichert:
Nach der Untersuchung von Ferdinand Kramers Designarbeiten in der Ausstellung „Das Prinzip Kramer: Design für den variablen Gebrauch im Museum
Der Dezember ist bekanntermaßen nur ein halber Monat – niemand bringt in der zweiten Hälfte etwas nützliches zustande, außer man