Designklassiker: Möbel von Le Corbusier, Jeanneret und Perriand
Die berühmten Möbelentwürfe, die unter dem Namen Le Corbusier bekannt wurden, sind das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Charles-Édouard Jeanneret (Le Corbusier), seinem Cousin Pierre Jeanneret und der Designerin Charlotte Perriand. Gemeinsam entwickelten sie ab Ende der 1920er-Jahre eine Möbelserie, die bis heute als Inbegriff des modernen Möbeldesigns gilt. Im Zentrum standen funktionale, industriell produzierbare Möbel mit klarer Geometrie – als Ergänzung zur zeitgenössischen Architektur der Moderne. Die LC Kollektion (auch bekannt als Kollektion Le Corbusier®, Pierre Jeanneret®, Charlotte Perriand®) wird heute vom italienischen Hersteller Cassina im Rahmen der Reihe Cassina i Maestri produziert. Die Initialen LC stehen symbolisch für das Teamwork des Trios und nicht nur für Le Corbusier allein – eine wichtige Korrektur gängiger Zuschreibungen.
Der Fauteuil Grand Confort, petit modèle (LC2) – auch als „Kissenkorb“ bekannt – besteht aus fünf separaten Kissen, die von einem umlaufenden Stahlgestell gehalten werden. Diese Trennung von Struktur und Polsterung verweist auf die Logik industrieller Produktion und die Prinzipien des funktionalistischen Bauens.
Die Chaise longue à réglage continu (LC4), auch „Ruhemaschine“ genannt, wurde insbesondere von Charlotte Perriand entworfen. Ihre Form erinnert an medizinische Reclinestühle und kombiniert Komfort mit technischer Präzision. Der verstellbare Rahmen folgt der natürlichen Liegehaltung des Körpers – ein Paradebeispiel für die Verbindung von Technik, Design und menschlichem Maß.

Chaise longue à reglage continu, besser bekannt als LC4 Liege wird von Cassina produziert
Le Corbusiers Werk umfasst rund 340 Möbel und Objekte, die von puristischen Schränken (den sogenannten Casiers) über Tische bis zu Leuchten reichen. Viele dieser Entwürfe entstanden im Zusammenhang mit Le Corbusiers architektonischen Projekten – etwa dem Pavillon de l’Esprit Nouveau (1925) oder später den Unités d’Habitation.
Auch Möbel für den eigenen Gebrauch – wie das Sofa in seiner Pariser Wohnung, ein Holzhocker im Cabanon oder Konferenztische für Ateliers und Projekte – gehörten zu Le Corbusiers gestalterischem Repertoire. Sein Ansatz: Möbel als integralen Bestandteil der Architektur zu begreifen – funktional, reduziert, dauerhaft.