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Gurtset für Fauteuil Grand Confort, petit modèle
7 Fauteuil tournant
4 Chaise longue à reglage continu
8 Tabouret tournant
2 Fauteuil Grand Confort, petit modèle
3 Fauteuil Grand Confort, grand modèle
2 Fauteuil Grand Confort, petit modèle, trois places
3 Fauteuil Grand Confort, grand modèle, deux places
3 Fauteuil Grand Confort, grand modèle, trois places
2 Fauteuil Grand Confort, petit modèle, deux places
1 Fauteuil dossier basculant
10 Table en tube, Grand Modèle
6 Table tube d’avion
3 Fauteuil Grand Confort, grand modèle Outdoor
10 Table en tube basse, Grand Modèle, Outdoor
LC14 Hocker/Beistelltisch
2 Ottomane

Le Corbusier – Architekt, Designer und Visionär der Moderne

Frühe Jahre und Ausbildung

Charles-Édouard Jeanneret-Gris, besser bekannt unter seinem Pseudonym Le Corbusier, wurde am 6. Oktober 1887 im schweizerischen La Chaux-de-Fonds geboren. Nach einer handwerklichen Ausbildung zum Graveur und Ziseleur an der École d’Art seiner Heimatstadt arbeitete er zunächst in der Uhrenindustrie. Doch schon bald wandte er sich, getrieben von künstlerischen und architektonischen Interessen, der Gestaltung von Gebäuden zu. Bereits seit seiner Jugend lebte er mit einer Sehbehinderung, die ihn jedoch nicht daran hinderte, einen bedeutenden Weg in der Welt der Architektur einzuschlagen.

Er studierte an der École d’Art und sammelte erste praktische Erfahrungen unter anderem im Atelier von Josef Hoffmann in Wien. 1909 arbeitete er in Paris bei Auguste Perret, einem Pionier des Stahlbetonbaus. Reisen führten ihn zu wichtigen Persönlichkeiten der Moderne, darunter Walter Gropius, der später das Bauhaus gründete.

Porträt des Architekten und Designers Le Corbusier

Die Entstehung des Namens „Le Corbusier“

Im Jahr 1920 begann Charles-Édouard Jeanneret im Kontext der von ihm mit dem Maler Amédée Ozenfant und dem Dichter Paul Dermée gegründeten Zeitschrift L’Esprit Nouveau, den Künstlernamen Le Corbusier zu verwenden. Der Name ist eine moderne Ableitung des Familiennamens seiner Vorfahren, Le Corbesier. Mit dem Pseudonym wollte er nicht nur die damals übliche publizistische Anonymität wahren, sondern auch seine Abgrenzung von traditionellen Gestaltungsansätzen zum Ausdruck bringen.

Mit L’Esprit Nouveau und seinen dort veröffentlichten Schriften etablierte Le Corbusier eine puristische Ästhetik und legte die Grundlagen seiner architektonischen Theorie, die sich durch Klarheit, Funktionalität und geometrische Ordnung auszeichnet.

Le Corbusier starb am 27. August 1965 während eines Badeaufenthalts an der Mittelmeerküste nahe seines Ferienhauses „Le Cabanon” im französischen Roquebrune-Cap-Martin. Bereits 1956 errichtete Le Corbusier an der Mittelmeerküste nahe Roquebrune-Cap-Martin die sogenannten Unités de Camping: drei minimalistische Holzbauten für Gäste, die in Zusammenarbeit mit dem Tischler Charles Barberis entstanden. Das Cabanon, eine winzige Wohnzelle, die nach den Maßgaben seines Modulor-Systems gestaltet wurde und ihm als persönlicher Rückzugsort diente, entstand bereits 1952 – also vier Jahre vor den Unités de Camping. Beide Projekte spiegeln sein Ideal eines funktionalen und naturnahen Lebens wider.

Dieses kleine Ferienhaus in Roquebrune-Cap-Martin nannte Le Corbusier Le Cabanon (franz. «die Hütte»). Die vorgefertigte Holzkonstruktion baute er 1952 auf der Basis des Modulors.

Ein Manifest der Moderne: Die Fünf Punkte einer neuen Architektur

Die zugrundeliegenden Ideen waren bereits in Le Corbusiers früheren Arbeiten präsent, doch erst 1927 formulierte er gemeinsam mit Pierre Jeanneret sein bekanntes Architekturmanifest, die sogenannten Fünf Punkte einer neuen Architektur. Diese Prinzipien revolutionierten das Verständnis vom Bauen im 20. Jahrhundert.

Die Pilotis (Stelzen): Sie heben das Gebäude vom Boden ab, ermöglichen eine freie Bewegung unter dem Baukörper und schaffen Raum für Grünflächen oder Verkehr. Dadurch wird der Bau vom feuchten Boden entkoppelt.

Der freie Grundriss: Tragende Wände werden durch ein Stützraster ersetzt, was flexible und offene Innenraumgestaltungen erlaubt, die nicht durch feste Wände eingeschränkt sind.

Die freie Fassade: Da die Fassade nicht mehr tragend ist, kann sie unabhängig von der tragenden Struktur frei gestaltet und durchbrochen werden.

Das lange Fenster (Fenêtre en longueur): Horizontale Bandfenster erlauben eine gleichmäßige, großzügige Belichtung der Räume und bieten weite Ausblicke.

Der Dachgarten: Anstelle eines klassischen Dachbodens wird das Flachdach als nutzbare Grünfläche gestaltet. Dies dient als Erholungsfläche, verbessert die Isolation und integriert die Natur in das Gebäude.

Diese fünf Punkte bilden die Grundlage vieler von Le Corbusiers späteren Bauwerken und sind ein zentrales Manifest der modernen Architektur.

Die "Wohnmaschine": Unité d’habitation

Sein radikalstes und zugleich einflussreichstes Wohnkonzept verwirklichte Le Corbusier mit der Unité d’habitation, einer Art vertikaler Stadt. Das bekannteste Beispiel ist die Cité Radieuse in Marseille, die von 1947 bis 1952 errichtet wurde. Das Gebäude, das auf Stelzen steht und rund 340 Wohnungen beherbergt, galt zunächst als umstritten und wurde von den Einheimischen spöttisch „Maison du Fada“ (Haus des Verrückten) genannt. Später wurde es jedoch als architektonische Ikone anerkannt und 1986 unter Denkmalschutz gestellt.

Das Prinzip der „Wohnmaschine“ beruht auf Le Corbusiers Vorstellung, dass das Wohnen ebenso rationell und effizient gestaltet werden kann wie eine Maschine. Ziel war es, den Alltag der Bewohner durch standardisierte, funktionale und gemeinschaftlich gedachte Architektur zu verbessern – mit klaren Strukturen, optimaler Raumnutzung und integrierten sozialen Einrichtungen. Le Corbusier verwirklichte weitere Unités d’habitation in Rezé, Firminy, Briey-en-Forêt und Berlin.

Terrasse der Cité radieuse in Marseille

Innenräume der Cité Radieuse

Maß und Harmonie: Der Modulor

Um den menschlichen Körper mit der gebauten Umwelt in Einklang zu bringen, entwickelte Le Corbusier den Modulor – ein anthropometrisches Maßsystem, das auf der Körpergröße eines Mannes basiert (ursprünglich 1,75 m, später 1,83 m bzw. 6 Fuß). Der Begriff kombiniert die Worte „Modul“ und das französische „or“ (Gold) und verweist auf den Goldenen Schnitt. Die Proportionen des Modulor orientieren sich an der Fibonacci-Reihe und sollen eine harmonische Gestaltung von Architektur und Design im menschlichen Maßstab ermöglichen.

Le Corbusier nutzte den Modulor als zentrales Werkzeug in zahlreichen Projekten, etwa bei der Cité Radieuse oder der Fabrik in Saint-Dié.

Der Modulor von Le Corbusier

Blick auf die „Unités de camping“

Internationales Werk und UNESCO-Welterbe

Le Corbusier realisierte 78 Bauwerke in 11 Ländern und entwarf fast 400 Projekte. Seine Werke reichen vom Pavillon de l’Esprit Nouveau (1925) über das Kloster Sainte-Marie de La Tourette bis zur Planung der indischen Stadt Chandigarh (1956–1961). Insgesamt wurden 17 seiner Bauten – darunter zehn in Frankreich – 2016 als UNESCO-Welterbe anerkannt.

Eine kontroverse Figur der Moderne

Le Corbusier war nicht nur ein gefeierter Architekt, sondern auch eine umstrittene Persönlichkeit. Seine städtebaulichen Visionen, etwa das Konzept der „Ville Radieuse“, setzten auf radikale Umstrukturierungen und eine funktionalistische Planung. Kritiker werfen ihm vor, das soziale Gefüge und die kulturelle Identität historisch gewachsener Städte nicht ausreichend berücksichtigt zu haben.

Trotz oder gerade wegen dieser Ambivalenz bleibt Le Corbusiers Werk bis heute Gegenstand intensiver Diskussionen – in der Architektur ebenso wie im Design und in der Gesellschaft.

Blick auf die Architektur der Cité Radieuse von Le Corbusier

Designklassiker: Möbel von Le Corbusier, Jeanneret und Perriand

Die berühmten Möbelentwürfe, die unter dem Namen Le Corbusier bekannt wurden, sind das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Charles-Édouard Jeanneret (Le Corbusier), seinem Cousin Pierre Jeanneret und der Designerin Charlotte Perriand. Gemeinsam entwickelten sie ab Ende der 1920er-Jahre eine Möbelserie, die bis heute als Inbegriff des modernen Möbeldesigns gilt. Im Zentrum standen funktionale, industriell produzierbare Möbel mit klarer Geometrie – als Ergänzung zur zeitgenössischen Architektur der Moderne.

Zu den bekanntesten Modellen zählen der kubische Ledersessel LC2 von 1928 und die Chaiselongue LC4 von 1929 – letzteres ein Entwurf, der maßgeblich auf Charlotte Perriand zurückgeht. Die Serie umfasst rund 340 Möbel und Objekte, die von puristischen Schränken (den sogenannten Casiers) über Tische bis zu Leuchten reichen. Viele dieser Entwürfe entstanden im Zusammenhang mit Le Corbusiers architektonischen Projekten – etwa dem Pavillon de l’Esprit Nouveau (1925) oder später den Unités d’Habitation.

Auch Möbel für den eigenen Gebrauch – wie das Sofa in seiner Pariser Wohnung, ein Holzhocker im Cabanon oder Konferenztische für Ateliers und Projekte – gehörten zu Le Corbusiers gestalterischem Repertoire. Sein Ansatz: Möbel als integralen Bestandteil der Architektur zu begreifen – funktional, reduziert, dauerhaft.

Chaise longue à reglage continu, besser bekannt als LC4 Liege wird von Cassina produziert

Die LC Kollektion von Cassina: Le Corbusier®, Pierre Jeanneret®, Charlotte Perriand®

Die LC Kollektion (auch bekannt als Kollektion Le Corbusier®, Pierre Jeanneret®, Charlotte Perriand®) wird heute vom italienischen Hersteller Cassina im Rahmen der Reihe Cassina i Maestri produziert. Die Initialen LC stehen symbolisch für das Teamwork des Trios und nicht nur für Le Corbusier allein – eine wichtige Korrektur gängiger Zuschreibungen.

Die Kollektion umfasst ikonische Möbel der Moderne: darunter der Sessel LC1 (Basculant), die kubischen Polstersessel LC2 und LC3 sowie die Chaiselongue LC4. Gefertigt aus hochwertigen Materialien wie Leder, Stahl und Glas, verbinden diese Möbel Rationalismus und Eleganz. Das Gestell der Polstermöbel besteht meist aus verchromtem oder mattschwarz lackiertem Stahlrohr; die Tischplatten der LC-Tische aus klarem oder rauchgetöntem Kristallglas.

Der Fauteuil Grand Confort, petit modèle (LC2) – auch als „Kissenkorb“ bekannt – besteht aus fünf separaten Kissen, die von einem umlaufenden Stahlgestell gehalten werden. Diese Trennung von Struktur und Polsterung verweist auf die Logik industrieller Produktion und die Prinzipien des funktionalistischen Bauens.

Die Chaise longue à réglage continu (LC4), auch „Ruhemaschine“ genannt, wurde insbesondere von Charlotte Perriand entworfen. Ihre Form erinnert an medizinische Reclinestühle und kombiniert Komfort mit technischer Präzision. Der verstellbare Rahmen folgt der natürlichen Liegehaltung des Körpers – ein Paradebeispiel für die Verbindung von Technik, Design und menschlichem Maß.

1 Fauteuil dossier basculant, besser bekannt als LC1

7 Fauteuil tournant, besser bekannt als LC7

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