Ein Manifest der Moderne: Die Fünf Punkte einer neuen Architektur
Die zugrundeliegenden Ideen waren bereits in Le Corbusiers früheren Arbeiten präsent, doch erst 1927 formulierte er gemeinsam mit Pierre Jeanneret sein bekanntes Architekturmanifest, die sogenannten Fünf Punkte einer neuen Architektur. Diese Prinzipien revolutionierten das Verständnis vom Bauen im 20. Jahrhundert.
Die Pilotis (Stelzen): Sie heben das Gebäude vom Boden ab, ermöglichen eine freie Bewegung unter dem Baukörper und schaffen Raum für Grünflächen oder Verkehr. Dadurch wird der Bau vom feuchten Boden entkoppelt.
Der freie Grundriss: Tragende Wände werden durch ein Stützraster ersetzt, was flexible und offene Innenraumgestaltungen erlaubt, die nicht durch feste Wände eingeschränkt sind.
Die freie Fassade: Da die Fassade nicht mehr tragend ist, kann sie unabhängig von der tragenden Struktur frei gestaltet und durchbrochen werden.
Das lange Fenster (Fenêtre en longueur): Horizontale Bandfenster erlauben eine gleichmäßige, großzügige Belichtung der Räume und bieten weite Ausblicke.
Der Dachgarten: Anstelle eines klassischen Dachbodens wird das Flachdach als nutzbare Grünfläche gestaltet. Dies dient als Erholungsfläche, verbessert die Isolation und integriert die Natur in das Gebäude.
Diese fünf Punkte bilden die Grundlage vieler von Le Corbusiers späteren Bauwerken und sind ein zentrales Manifest der modernen Architektur.