Werkbund Berlin: Vortragsreihe zum Jahresthema "Die gute Form"
...Zudem brachte sie eines der besten Beispiele für Max Bills Verständnis der guten Form zutage - den Ulmer Hocker...
Produktart | Hocker |
Abmessungen | ![]() |
Materialien & Farben | Fichtenholz natur, Querstab und Standflächenleiste aus Buchenholz |
Ausführungen | Alternativ sind der Ulmer Hocker in Colour und der Schubladenhocker erhältlich |
Pflege | Unbehandeltes Holz sollte keiner Nässe ausgesetzt werden. Zur Reinigung empfehlen wir ein weiches, wenn nötig leicht feuchtes Tuch. |
Gewährleistung | 24 Monate |
Zubehör | Passende Sitzauflage in verschiedenen Farben erhältlich |
Produktdatenblatt | Bitte klicken Sie auf das Bild, um detaillierte Informationen zu erhalten (ca. 0,2 MB). ![]() |
Der Ulmer Hocker des Designers und Architekten Max Bill ist ein Klassiker des deutschen, funktionalistischen Produktdesigns und verdankt seinen Namen der Hochschule für Gestaltung Ulm, an der er 1954 entworfen wurde. Als Grundausstattung der Hochschulräume avancierte der Hocker in den Folgejahren nicht umsonst zu deren Aushängeschild. Was nämlich auf den ersten Blick unscheinbar und simpel wirkt, entpuppt sich als raffiniert konzipiertes Möbeldesign mit zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten: So kann der Max Bill Hocker nicht nur als Sitzgelegenheit und Beistelltisch, sondern auch als Transporthilfe, Tablett und Rednerpult eingesetzt werden. All das verdankt er seiner einfachen, stabilen Konstruktion. Das Gestell des Ulmer Hockers besteht aus zwei senkrechten und einem waagerechten Brett, die an den schmalen Kanten mittels Fingerzinken stabil zusammengehalten werden. Ein Querstab stabilisiert den Ulmer Hocker an der unteren Seite. Die Bretter werden aus Fichtenholz, der Querstab und je eine Standleiste aus unbehandeltem Buchenholz gefertigt. Die Schönheit des Ulmer Hockers liegt in der Transparenz und Raffinesse des Design, seiner Funktionalität und dem nüchternen Umgang mit dem Material Holz.
Produziert wird der Ulmer Hocker seit 2011 als lizenzierte Reedition und nach strengen Qualitätsstandards von dem Schweizer Möbelhersteller WB Form, der mit einer regionalen Werkstatt für Menschen mit Behinderung zusammenarbeitet. Neben der ursprünglichen Ausführung in unbehandeltem Fichten- und Buchenholz wurde das Portfolio um verschiedene Varianten erweitert. Alle beim Ulmer Hocker verarbeiteten Hölzer stammen aus der Schweiz. Eine Variante des Ulmer Hockers, die sich in Abmessung, Konstruktion und Material leicht unterscheidet, wird vom italienischen Möbelhersteller Zanotta unter dem Namen Hocker Sgabillo produziert.
Max Bill gehört als Architekt und Künstler, dessen Schaffen neben Produktdesign, Malerei, Grafik und Bildhauerei auch eine Karriere als Hochschullehrer umfasst, zu den einflussreichsten Figuren im Bereich Gestaltung der Nachkriegszeit. Geboren 1908 im Schweizer Winterthur, begann Bill seine Ausbildung an der Kunst-Gewerbeschule Zürich und studierte danach am Bauhaus in Dessau, unter anderem bei Paul Klee und Wassily Kandinsky. Nach seinem Studium kehrte er nach Zürich zurück, wo er in den unterschiedlichsten Bereichen als Künstler, Publizist und Architekt tätig war. Im Jahr 1950 war Max Bill Mitbegründer der Hochschule für Gestaltung Ulm, die sich selbst als Nachfolger des Bauhauses verstand. Max Bill entwarf nicht nur die Gebäude der Hochschule, sondern war bis 1956 Rektor. Sein berühmtestes Produktdesign ist ohne Frage der Ulmer Hocker, der in Zusammenarbeit mit Hans Gugelot im Jahr 1954 an der Hochschule für Gestaltung Ulm entstand.
Als Absolvent des Bauhaus' Dessau und Mitbegründer der dem Geist des Bauhaus' verpflichteten HfG Ulm war Max Bill ein Vertreter des Funktionalismus. Im Mittelpunkt der modernen mit dem Bauhaus verknüpften Gestaltungsauffassung standen Klarheit, Einfachheit und mathematische Logik. Statt auf rein ästhetische Gestaltungsprinzipien zu vertrauen, ging es darum, den die Form bestimmenden Verwendungszweck in den Fokus des Designprozesses zu rücken. So war auch Max Bill einer Ästhetik verpflichtet, die komplett mit dem Ornament brach und stattdessen auf Ökonomie in gestalterischer wie materieller Hinsicht und auf Funktionalität setzte. Entwürfe sollten zudem einfach und nach Möglichkeit industriell gefertigt werden, um der großen Nachfrage in einer vom 2. Weltkrieg zerstörten Welt gerecht zu werden. Zum Inbegriff modernen Designs und Bauens in Deutschland wurde der Funktionalismus nach dem 2. Weltkrieg. Als einer der ersten Stahlbeton-Skelettbauten Deutschlands mit großzügigen Werkstätten, Studentenwohnheim und Mensa, führte auch Max Bills HfG Ulm in ihrer "Konkreten Architektur" die Bauhaus-Tradition weiter und kann als Wegbereiter des Nachkriegsfunktionalismus bezeichnet werden.
Der Schweizer Möbelhersteller WB Form ist spezialisiert auf die Neuauflage von Designklassikern, produziert aber auch zeitgenössische Produkte. Den Anfang des Unternehmens machten die Reeditionen von Möbelentwürfen von Max Bill, zu denen auch der Ulmer Hocker gehört. WB Form setzt konsequent auf Nachhaltigkeit und die Langlebigkeit seiner Produkte, die Produktion erfolgt deshalb überwiegend in der Schweiz und wird höchsten Qualitätsansprüchen gerecht.
...Zudem brachte sie eines der besten Beispiele für Max Bills Verständnis der guten Form zutage - den Ulmer Hocker...
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