Man Ray

Man Ray
Man Ray (1890–1976), mit bürgerlichem Namen Emmanuel Radnitzky, wurde in den USA geboren und zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne. Obwohl er eine Ausbildung zum Maler absolviert hatte, war er ein vielseitiger Grenzgänger zwischen Malerei, Fotografie, Objektkunst und Film. Gemeinsam mit Marcel Duchamp und Francis Picabia prägte er die Dada-Bewegung in New York und wurde später zu einer Schlüsselfigur des Pariser Surrealismus der 1920er Jahre.
Nach seiner Übersiedlung nach Paris im Jahr 1921 etablierte sich Man Ray vor allem als Fotograf. Er porträtierte Künstlerinnen und Künstler wie Coco Chanel, Pablo Picasso und Meret Oppenheim und entwickelte neue fotografische Verfahren wie die Rayografie: Bilder ohne Kamera oder Negativ, die durch das direkte Belichten von Objekten auf Fotopapier entstehen. Der Ursprung dieser Technik war eine zufällige Entdeckung, wie Man Ray 1963 selbst sagte: „Ein Stück Papier war versehentlich in die Emulsion gefallen.”
Zusammen mit der Fotografin Lee Miller perfektionierte er später die Technik der Solarisation. Auch in der Zusammenarbeit mit László Moholy-Nagy untersuchte er das Zusammenspiel von Raum, Bewegung und Licht.
Man Ray verstand sich stets als unabhängiger Geist, der offen für neue Ausdrucksformen war, experimentierfreudig und eklektisch. Während seines Exils in Los Angeles während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Porträtfotograf und Hollywood-Berater. 1951 kehrte er mit seiner Frau Juliet Browner nach Paris zurück, wo er sich bis zu seinem Tod im Jahr 1976 intensiv mit seinen früheren Entwürfen auseinandersetzte.
Der von Cassina produzierte Spiegel „Les Grands Trans-Parents” geht auf ein Motiv Man Rays aus dem Jahr 1938 zurück und verkörpert auf eindrucksvolle Weise die poetische Transparenz und das spielerische Denken dieses außergewöhnlichen Künstlers.